Polizei reagiert mit verstärkten Streifen auf jüngste Raubserie
Christian Voggenberger ist seit Kurzem Leiter der Landeskriminalabteilung der Polizei in Salzburg. Die Serie von Raubüberfällen in der Stadt Salzburg fordert nun die Kriminalisten.
SN: Bei vielen Anrainern und Geschäftsleuten in Salzburg-Maxglan ist angesichts der Kriminalität Unsicherheit und Unwohlsein, vereinzelt auch Angst zu spüren. Wie will die Polizei darauf reagieren? Voggenberger: Wir sind derzeit auf Hochtouren bei der Aufarbeitung der bereits angezeigten Fälle und werten alle verfügbaren Spuren aus. Parallel werden wir mit mehr uniformierten Beamten, aber auch Polizisten in Zivil den Stadtteil im Auge behalten, mehr kontrollieren, mehr Präsenz zeigen. Die Streifen werden verstärkt am Abend und in den Nachtstunden unterwegs sein.
SN: Reichen die Personalressourcen aus? Wir stellen gerade Teams für den Ermittlungsbereich zusammen. Wir können auf personelle Verstärkung aus anderen Bereichen zurückgreifen. Außerdem gibt es bereits Kontakte mit Geschäftsleuten aus dem Stadtteil, denen wir über die Prävention wertvolle Tipps liefern können.
SN: Bei zwei Raubüberfällen, jenen auf eine Trafik in Maxglan sowie auf ein Geschäft in Thalgau, sind jeweils zwei Tatverdächtige festgenommen worden. Wie verantworten sich diese? Ja, es stimmt. Nach dem Überfall in Thalgau haben Beamte in der Stadt Salzburg zwei Tatverdächtige festnehmen können. Obwohl es viele Indizien gegen diese beiden jungen Männer gibt, sind sie nicht geständig. Nach dem Überfall auf die Maxglaner Trafik haben wir ebenfalls zwei Tatverdächtige, die beim Raub auch gefilmt worden sind, festnehmen können. Auch sie sind nicht geständig.
SN: Bleibt die Frage, um welche Tatverdächtigen es sich im Allgemeinen bei diesen Überfällen handelt beziehungsweise handeln könnte. Im Fall des Überfalls auf das Thalgauer Geschäft handelt es sich bei den Tatverdächtigen um zwei Österreicher im Alter von 17 und 20 Jahren. Im Fall des Trafikraubes handelte es sich um einen unterstandslosen 22-jährigen Staatsangehörigen der Russischen Föderation und um einen ebenfalls 22-jährigen Salzburger.
SN: Mittlerweile halten wir bei sieben bewaffneten Raubüberfällen seit dem 16. November in Salzburg. Der erste fand auf einen Billa-Markt in der Rosengasse statt. Damals wurden zwei Iraker als Tatverdächtige angehalten. Sie sollen eine 17-jährige Kassierin mit einer Pistole bedroht und Bargeld mitgenommen haben. Waren es die Täter? In diesem Fall haben wir von der Staatsanwaltschaft keine Festnahmeanordnung erhalten.