Lawinen: „Niemand soll zu Schaden kommen“
Nach dem schneereichen Jänner wurden vier neue Warnkommissionen gegründet. Mitglieder bereiteten sich im Pinzgau auf den Winter vor.
Während Hunderte Skifahrer am Kitzsteinhorn in Kaprun ihre Schwünge ziehen, sind Helmut Eichholzer und Anton Vidreis abseits der Pisten im Gelände unterwegs. Die Männer graben im Tiefschnee mit ihren Schaufeln bis auf den Grund, versuchen im Profil einzelne Schichten und deren Beschaffenheit auszumachen, messen die Temperatur und testen die Stabilität der Schneedecke.
Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen dokumentieren sie detailliert in einem Protokoll. Was hier nur der Übung dient, soll im Winter darüber entscheiden, ob in ihrer Heimatgemeinde Kuchl Straßen gesperrt oder Gebäude evakuiert werden müssen.
Eichholzer und Vidreis bereiten sich für ihre neue Aufgabe vor. Die beiden sind Teil der neu gegründeten örtlichen Lawinenwarnkommission. „Unser Ziel ist, dass niemand zu Schaden kommt“, sagt Eichholzer, der Obmann der Kommission ist. Wie viele Teilnehmer des LawinenGrundkurses des Landes sind die Tennengauer Bergretter. „Es liegt in unserem Blut, dass wir uns mit dem Gelände beschäftigen“, meint Vidreis.
In Kuchl sei der Bedarf nach einer eigenen Kommission im vorigen Winter entstanden. „Es ist um eine Langlaufloipe gegangen, wo der Spurer nach Gutdünken entschieden hat, ob er sperrt oder nicht“, erklärt Eichholzer. Besagte Loipe verläuft im Ortsteil Gasteig, der am Fuße des Hohen Gölls liegt. Dort befinden sich auch einige Hofzufahrten. „Voriges Jahr haben uns die Gollinger ausgeholfen und den Bereich gesperrt. Nach den massiven Schneefällen haben sie dann aber keine Zeit gehabt, das zu beurteilen. Ein Teil der Loipe war den restlichen Winter gesperrt.“
„Wenn der Hut bei den Nachbarn brennt, haben die keine Zeit mehr“, erklärt Norbert Altenhofer, Leiter des Lawinenwarndiensts des Landes, die Neugründung.
„Wenn der Hut brennt, haben die Nachbarn keine Zeit.“
Abgesehen von Kuchl sind auch in Bruck, Pfarrwerfen und Stuhlfelden Warnkommissionen ins Leben gerufen worden. Die Gemeinden hätten „richtig reagiert und die Konsequenz gezo