Salzburg AG setzt auf einen neuen Partner
Der Markt für Strom und Internet ist umkämpft. Das neue Zauberwort heißt Kooperation. Die Salzburg AG marschiert jetzt mit Magenta.
Strom und Internet – diese beiden Geschäftsfelder passen gut zusammen. Der Verbund und A1 haben jetzt eine Vertriebskooperation gestartet. Das Ziel ist, mit gemeinsamen Angeboten möglichst viele Kunden zu angeln – vorerst in Niederösterreich und Salzburg. Bei der Salzburg AG stößt die neue Partnerschaft naturgemäß auf wenig Gegenliebe. Vorstandssprecher Leonhard Schitter: „Bislang haben wir bei mehreren Projekten intensiv mit dem Verbund und A1 zusammengearbeitet.“Jetzt gehen die beiden „fremd“. „Das verstehe ich nicht unter Partnerschaft.“Als Reaktion hat die Salzburg AG bis auf Weiteres einige Projekte mit Verbund und A1 auf Eis gelegt.
Leben (m)im Verbund . . .
„Ich fürchte mich nicht vor neuer Konkurrenz. Die Salzburg AG ist sehr gut aufgestellt. Wir müssen uns aber auf die neue Wettbewerbssituation einstellen.“Das hat das Unternehmen jetzt gemacht: Es geht eine Kooperation mit Magenta (ehemals T-Mobile) ein – vorerst für eine Weihnachtsaktion. Die Partnerschaft soll 2020 weiter vertieft werden. „Hier tun sich die Stärksten am Salzburger Markt zusammen. Einerseits wir mit dem besten Internet über Glasfaser und Breitband sowie Magenta im Bereich Mobiltelefonie.“
Schitter: „Wir haben den Wandel im Energiemarkt sehr früh angenommen und sind auf dem besten Weg von einem Energieund Infrastrukturdienstleister zu einem digitalen Technologieunternehmen. Dafür konzentrieren wir uns ganz klar auf Energie und Telekommunikation.“
Erste Früchte kann das Unternehmen schon ernten: 100.000 Internetkunden – diese Marke hat die Salzburg AG im November geknackt. Der Marktanteil auf dem Heimmarkt liegt damit bei über 60 Prozent. Schitter verweist auch auf einen Test des Internet-Fachmagazins „connect“, wo die Cablelink (das Internet der Salzburg AG) 921 von 1000 möglichen Punkten erreicht – „mehr als jeder andere Internetanbieter in Österreich. Diese führende Position auf dem Markt bestätigt auch das deutsche ,PC Magazin‘.“
Die Ziele für die Zukunft sind ambitioniert: Das Land Salzburg und die Salzburg AG wollen bis 2030 alle Salzburgerinnen und Salzburger mit 1 Gigabit pro Sekunde schnellem Internet versorgen. Bis 2030 investiert das Unternehmen dafür 250 Mill. Euro in den Breitbandausbau.
Ein Puzzlestein dieser Offensive: Im Frühjahr hat die Salzburg AG für 4,4 Mill. Euro 5G-Lizenzen
„Ich fürchte mich nicht vor neuer Konkurrenz.“
erworben. Stichwort 5G: Die Salzburg AG prüft sogar, in den mobilen Regionalmobilfunk einzusteigen. „Das haben wir bisher nicht vorgehabt. Nachdem jetzt aber der Verbund und A1 gemeinsam agieren, ist das durchaus eine Überlegung wert.“
Beim Kabel-TV versorgt die Salzburg AG inzwischen 140.000 Kunden. Und das Netz wächst: In der Vergangenheit wurden die Netze in Bad Aussee, Mondsee und Schladming übernommen. Heuer kamen jene in Grödig und St. Pantaleon dazu.