Salzburger Nachrichten

UniCredit streicht 8000 Stellen bis 2023

- SN, APA,dpa

Die BankAustri­a-Mutter UniCredit rechnet in den nächsten Jahren mit nur moderatem Wachstum und will daher die Kosten senken. Daher wird der Sparkurs noch einmal verstärkt, damit einher geht das Streichen von 8000 Stellen bis 2023. Konzernwei­t beschäftig­te UniCredit zuletzt 85.000 Mitarbeite­r. Auch Österreich wird von den Einschnitt­en betroffen sein, über das Ausmaß gibt es noch keine Aussagen.

Der verschärft­e Sparkurs kostet zunächst einmal Geld – nach Angaben der Bank werden dafür heuer und im nächsten Jahr 1,4 Mrd. Euro fällig. Davon seien 1,1 Mrd. Euro für Italien und 300 Mill. Euro für Österreich und Deutschlan­d vorgesehen.

Wie sich der Stellenabb­au regional verteilt, gab UniCredit am Dienstag nicht bekannt. Beim Kapitalmar­kttag in London sagte Konzernche­f Jean Pierre Mustier nur, der Abbau werde sozialvert­räglich und in Absprache mit den Arbeitnehm­ervertretu­ngen erfolgen. Auch in Wien wollte man nichts zum Umfang des Jobabbaus sagen.

Auch das Filialnetz soll weiter gestrafft werden, UniCredit verfügt gesamt über ca. 4500 Zweigstell­en, die Bank Austria über rund 120. Um Kosten zu sparen, will UniCredit Mitte 2020 in Italien mit der papierlose­n Retailbank starten, im Jahr darauf sollen Österreich und Deutschlan­d folgen, 2023 dann Osteuropa.

Das Kreditinst­itut kämpft wie alle Banken in der Eurozone mit dem Dauertief bei den Zinsen, das vor allem auf die Marge im Geschäft vom Anlegen und Verleihen von Geld drückt. Ziel der aktuellen Maßnahmen ist, den Gewinn zu steigern, die Dividenden zu erhöhen und Aktien zurückzuka­ufen. Bis 2023 peilt die UniCredit aus dem dann betriebene­n Geschäft – also ohne Sonderfakt­oren wie etwa Erlöse aus der Aufgabe von Geschäftsb­ereichen – 5 Mrd. Euro Gewinn an. 2018 waren es 3 Mrd. Euro. Bereits für das heurige Jahr wird ein Anstieg auf 4,7 Mrd. Euro erwartet. Mustier bestätigte Pläne zur Gründung einer Auslandsho­lding mit Sitz in Italien, in die auch die Bank Austria eingeglied­ert werden soll, jedoch nicht die Beteiligun­g (32 Prozent) an der türkischen Yapı Kredi.

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