Schmidhofer ist in Lake Louise wieder nicht zu schlagen
Die Österreicherin gewinnt die zweite Abfahrt in Übersee vor der Gesamtweltcupsiegerin Mikaela Shiffrin.
Nicole Schmidhofer hat die zweite Weltcupabfahrt der Damen in Lake Louise gewonnen. Die Österreicherin, im Vorjahr in Kanada Siegerin beider Abfahrtsrennen, setzte sich am Samstag 0,13 Sekunden vor Mikaela Shiffrin (USA) sowie Francesca Marsaglia (ITA) und Vortagessiegerin Ester Ledecká (CZE) durch. Für Schmidhofer war es der vierte Weltcupsieg, drei davon feierte sie in Lake Louise.
Auch die zweite Abfahrt ging wegen Arbeiten an der Piste verspätet in Szene, dafür im Gegensatz zum Freitag aber vom Originalstart und damit über die volle Länge. Im Vergleich zum Vortag, als sie verärgerte Siebte geworden war, wurde Abfahrts-Weltcupsiegerin Schmidhofer diesmal im Lauf ihrer Fahrt immer schneller und sicherte nach allerdings längerem Bangen den ÖSVDamen im sechsten Rennen den ersten Saisonsieg. Es war für Österreichs Speeddamen der insgesamt 14. in Lake Louise.
Zweitbeste Österreicherin wurde Tamara Tippler als Achte. Die Vortagesdritte Stephanie Venier stürzte nach einem missglückten Sprung heftig in eine Sicherheitsplane am Streckenrand, konnte danach aber selbst ins Ziel fahren.
Schmidhofer hingegen machte diesmal neuerlich mit Startnummer neun sowie bei um zehn Grad gestiegenen Temperaturen auf der Highspeed-Strecke in den kanadischen Rocky Mountains alles richtig. Trotzdem musste sie um ihren neuerlichen Triumph in Kanada lange zittern. Denn immer wieder rissen die Wolken auf und sorgten für bessere Sichtverhältnisse auf der Strecke, so auch bei Shiffrin. Die Amerikanerin führte auch lange das Rennen an und ließ erst ganz zum Schluss Zeit liegen. Ihren zweiten Abfahrtssieg verpasste die Technikspezialistin und dreifache
Weltcupgesamtsiegerin dann nur knapp.
„Heute habe ich unten raus gezeigt, wie schnell ich sein kann. Auch gesprungen bin ich besser“, sagte Schmidhofer und gestand, dass ihr am Ende bei der mit Nummer
22 fahrenden Marsaglia noch einmal richtig bang geworden sei. „Sie ist immer schneller geworden. Da habe ich gedacht, das darf ja nicht wahr sein.“
Stephanie Venier war am Tag nach ihrem Sturz als Vierte beste Österreicherin im Super-G unmittelbar vor Mirjam Puchner und Tamara Tippler. Venier sagte: „Ich habe mich gefragt, ob das was werden kann. Mein Schienbein hat gescheit geschmerzt, aber ich habe das gut weggesteckt.“Den Sieg holte sich wie schon im letzten Super-G der Vorsaison Viktoria Rebensburg, die mit ihrem 18. vollen Erfolg im Gesamt-Weltcup der überlegenen Mikaela Shiffrin als Zweite derzeit am Nächsten kam – mit bereits 237 Punkten Rückstand vor der Rückkehr nach Europa.