Salzburger erhält mit 100.000 Euro dotierten Forschungspreis
In Finnland gebe es sie bereits, sagt Thomas Hausmaninger: Gebäude, in denen Gemüse in die Höhe wächst statt auf einem Feld auf dem Boden. Der Salzburger Experimentalphysiker ist davon überzeugt, dass die Anbaumethode in solchen Indoor-Farmen Zukunft hat. „Diese Felder verbrauchen 95 Prozent weniger Wasser und 50 Prozent weniger Fläche als Felder unter freiem Himmel.“
Thomas Hausmaninger hat in Wien Physik studiert und danach in Schweden sein Doktorat mit
„Vertikale Farmen können eine Lösung für Wassermangel sein.“
einer Arbeit über eine spezielle Laser-Messmethode gemacht. Diese Methode soll künftig in den vertikalen Feldern eingesetzt werden.
Man könne in diesen IndoorPlantagen nämlich alles Mögliche regulieren, sagt der 32-Jährige. „Man kontrolliert dort die Feuchtigkeit, die Beleuchtung, die Temperatur. Aber man hat sehr wenig Möglichkeiten, direkte Rückmeldungen von den Pflanzen zu bekommen. Wenn ein Blatt gelb wird, ist es ja zu spät.“
Mit der Messmethode könnten die Emissionen der Pflanzen genau festgestellt werden, sagt Hausmaninger. Das soll dazu dienen, die Bedingungen in den vertikalen Farmen perfekt auf die Pflanzen einzustellen. „Auf Feldern unter freiem Himmel ist das nicht in diesem Maße notwendig, weil man ja auch die Bedingungen wie Licht und Temperatur nicht kontrollieren kann.“
Derzeit stecke die Methode noch in den Kinderschuhen, sagt Hausmaninger. Das soll sich aber bald ändern: In Finnland, wo der Physiker derzeit für ein Forschungsinstitut tätig ist, hat er nun einen Forschungspreis gewonnen. Mit den 100.000 Euro könne er die Arbeiten an dem Projekt rund ein Jahr lang fortsetzen. „Die Forschung ist sehr zeitund kostenintensiv. Im kommenden Jahr soll es uns gelingen, einen Prototyp für die Messmethode zu bauen.“
Die vertikalen Felder seien vor allem für Gegenden wichtig, wo es für herkömmliche Anbaumethoden zu wenig Niederschläge gebe. Und diese Regionen werden durch den Klimawandel größer werden. „Durch die Erderwärmung leiden immer mehr Regionen an Wassermangel. Vertikale Felder sind eine mögliche Lösung für das Problem.“