Türkis-Grün kann auch noch scheitern
Die Meldungen über Sand im türkis-grünen Verhandlungsgetriebe häufen sich. Ist das nur eine Zwischen-Krise, wie sie bei großen Verhandlungsprozessen üblich sind? Oder läuten da bereits die Sterbeglöckchen für Türkis-Grün? Von außen ist das
Alexander Purger schwer feststellbar. Vorsorglich sollte man sich aber mit dem Gedanken vertraut machen, dass diese Koalitionsgespräche, die unter so großem öffentlichen Wohlwollen gestartet wurden, durchaus auch scheitern könnten. Dann würden sich zwei Fragen stellen: Wer trägt die Schuld am Scheitern? Und: Wie geht es weiter?
Auf Frage eins würde die Antwort der veröffentlichten Meinung wohl ÖVP lauten, denn das war 2003 genauso. Aber im Grunde interessiert die Schuldfrage nur die Historiker. Viel brennender würde sich die Frage stellen, wie Sebastian Kurz dann weiter vorgeht. Er müsste die jetzt schon lange Regierungsbildung noch einmal ganz von vorn beginnen, entweder mit der kopflosen SPÖ oder der zerstrittenen FPÖ. Oder er probiert eine Minderheitsregierung. Oder es gibt Neuwahlen. Aber vielleicht ist es ja doch nur eine der üblichen Zwischen-Krisen …