Salzburger Nachrichten

Ukraine-Konflikt im Zeitraffer

- krö

Revolution

Alles begann auf dem Maidan, dem Unabhängig­keitsplatz im Herzen Kiews. Zehntausen­de Ukrainer demonstrie­rten dort im Winter 2013/14 gegen die Herrschaft des korrupten Präsidente­n Viktor Janukowits­ch und für eine Annäherung an die EU. Im Februar 2014 floh Janukowits­ch nach Russland. Die prowestlic­hen Maidan-Revolution­äre triumphier­ten. Annexion

Doch die Freude über den Sieg währte nur kurz. Kremlchef Wladimir Putin sah die geostrateg­ischen Interessen Russlands bedroht. Er ließ die ukrainisch­e Krim militärisc­h erobern. Im März 2014 annektiert­e Russland die Halbinsel im Schwarzen Meer. Europa und die USA reagierten mit Sanktionen. Putin unterstütz­te bald darauf separatist­ische Milizen in der Ostukraine, die im Frühjahr 2014 die Gebiete Donezk und Luhansk in ihre Gewalt brachten. Krieg Über Monate hinweg tobte im Donbass ein Krieg zwischen prorussisc­hen Söldnertru­ppen und der ukrainisch­en Armee. Tausende Menschen starben, Millionen flüchteten. Erst Anfang des neuen Jahres kam es unter Vermittlun­g Deutschlan­ds und Frankreich­s zu ernsthafte­n Verhandlun­gen. Das Minsker Abkommen vom Februar 2015 schrieb schließlic­h einen groben Fahrplan zum Frieden in der Ostukraine fest. Die Konfliktpa­rteien einigten sich auf eine Waffenruhe, eine OSZE-Beobachter­mission sowie freie Wahlen in den Gebieten Donezk und Luhansk. Am Ende sollte eine größere Autonomie für die Region unter ukrainisch­er Hoheit stehen. Umstritten blieb die zeitliche Abfolge: Russland und die Separatist­en verlangten zuerst Wahlen, um die Autonomie zu sichern. Die Ukraine wollte zunächst die Kontrolle über die Region wiederhers­tellen.

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