Strache-Vertrauter wurde abgewählt
Rauswurf
Karl Baron, enger Vertrauter von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, ist am Montag als Präsident der Freiheitlichen Wirtschaft Wien (FW) abgewählt worden. Er ist eine Schlüsselfigur rund um ein mögliches Comeback von Strache: Denn legt Baron sein Wiener Gemeinderatsmandat zurück, kann Strache nachrücken. Offiziell denkt Baron „vorerst“nicht daran. Er werde nun einmal „die Situation neu überdenken. Wir haben keine Eile“, sagte er zu den SN. Strache legt freilich alles auf Parteispaltung an: Vor dem Schiedsgericht, das über seinen Parteiausschluss entscheidet, will er offenbar gar nicht aussagen. Weder sei er eingeladen noch sei das Schiedsgericht dafür zuständig, sagte er zu „Österreich“. Die Wiener FPÖ widersprach beiden Aussagen.
Spaltung
Die Entscheidung über Barons Abwahl haben übrigens die sogenannten Stammmitglieder gefällt, die das oberste Gremium der FW Wien bilden. Darunter etwa Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp oder auch EU-Mandatar Harald Vilimsky, der seit eh und je im Wiener Parteivorstand sitzt. Das Gremium geht übrigens auf eine Parteispaltung zurück: Als sich Jörg Haider 2005 von der FPÖ abspaltete, war auch die blaue Wirtschaft gespalten. Zum Eklat kam es, als Detlev Neudeck als Chef des Rings freiheitlicher Wirtschaftstreibender (RfW) die FPÖ verließ, nicht aber den RfW. Daher gründete die FPÖ einen linientreuen Wirtschaftsflügel, der sich letztlich auch durchgesetzt hat: die Freiheitliche Wirtschaft. Das Gremium der Stammmitglieder, das nun in Wien das Sagen hatte, wurde kreiert, um zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt: Mitglieder müssen FPÖ-Mitglied und damit auf Linie sein. zim