Es war keine Brandstiftung in Hallstatt
Bei der Suche nach der Ursache für den Großbrand Ende November in Hallstatt konnte die Polizei nun eine vorsätzliche Brandlegung ausschließen. Den Touristenstrom durch den Weltkulturerbeort hat das Feuer keineswegs gebremst.
Gut zwei Wochen nach dem Großbrand im Ortszentrum von Hallstatt können die Bewohner an einer weiteren Front aufatmen. Die Polizei hat nämlich bei ihren Untersuchungen am Brandort ausschließen können, dass das Feuer im Bereich von zwei Holzhütten an der Seestraße absichtlich herbeigeführt wurde. Das bestätigte die Landespolizeidirektion Oberösterreich.
„Da ist schon eine Erleichterung spürbar. Es war große Angst da“, sagt Siegrid Brader, Gemeinderätin der Bürgerliste Hallstatt. Bei dem Feuer waren, wie berichtet, am 30. November insgesamt fünf Gebäude größtenteils völlig zerstört worden.
Der Verlauf des Feuers war neben dem erfolgreichen Löschangriff durch fast 110 Feuerwehrleute von der Witterung günstig beeinflusst worden. Zum Glück herrschte kein Wind, sonst wären weitere Häuser in Gefahr gewesen, bestätigt auch Brader. Ein Feuerwehrmann stürzte mehrere Meter tief ab, als er mit der schweren Atemschutzausrüstung auf einer Leiter wegrutschte.
Die Kriminalisten konzentrieren sich nun auf die Suche nach einer technischen Brandursache, also zum Beispiel ein elektrischer Kurzschluss. Die Polizei hatte sich von Beginn an zum Thema Brandursache sehr bedeckt gehalten. Faktum ist laut Bürgermeister Alexander Scheutz (SPÖ), dass in einer der beiden Holzhütten über den Winter ein Geländefahrzeug untergestellt war, weil der Platz neben einem Gastgarten eben außerhalb der Sommersaison nicht benötigt wird.
Einigkeit herrscht laut Scheutz und Brader darüber, dass nach dem Brandschaden nur rund 100 Meter vom Marktplatz entfernt die Situation genutzt werden sollte, um die sanierungsbedürftige Landesstraße im Ortszentrum am Ufer des Hallstättersees wieder zu verbessern. Scheutz hatte dies bereits am Wochenende unmittelbar nach dem Feuer gefordert. Bei der Durchfahrt des kleinen Weltkulturerbeorts gibt es bereits seit Längerem eine Tonnagebeschränkung, so können dreiachsige Lkw gar nicht mehr zufahren. Bisher habe er vom Land noch nichts gehört, sagte der Bürgermeister, der Gespräche anstrebt.
Nach dem Brand appellierte die Gemeinde, dass Busunternehmen mit Touristengruppen zunächst in andere Orte des Salzkammerguts ausweichen. Brader: „Das hat leider wenig geändert. Im Gegenteil: Viele sind gekommen und die Leute sind zu Fuß auf den oberen Weg ausgewichen.“Der Fußweg sei vielleicht 1,50 m breit, da habe es fast kein Durchkommen mehr gegeben, „ohne die Ellbogen auszufahren“. Brader: „Wir haben halt jetzt im Winter so viele Touristen wie früher im Sommer“– im Jahr rund eine Million Tagestouristen. 2020 kommt ein neues Verkehrskonzept.