In 100 Sekunden war alles vorbei
Die Ex-Salzburger Mané und Keita leiteten den Liverpool-Sieg ein.
SALZBURG. Ein 90-MinutenThriller, in dem die Zuschauer schon nach einer Stunde die Auflösung erfuhren: Was am Dienstag als ganz großes Kino in der Red Bull Arena begann, endete mit einem dramaturgischen Fehlgriff. Und das gleich doppelt innerhalb von 100 Sekunden.
Red Bull Salzburg war in der hochklassigen Partie gegen den Titelverteidiger FC Liverpool 56 Minuten lang drauf und dran, die Sensation zu schaffen. Mehrfach lag für Jesse Marschs Team das Tor in der Luft, etwa als HeeChan Hwang und Takumi Minamino
ebenso an Torhüter Alisson Becker scheiterten (7.) wie Erling Haaland (24.). Der Norweger blieb auch nach Wiederbeginn glücklos, als er nur das Außennetz traf (51.) – im direkten Gegenzug nach einer Großtat von Cican Stankovic gegen Mohamed Salah.
Doch der „Lucky Punch“gelang den Gästen dann doch noch. Andy Robertson spielte in den Lauf von Sadio Mané, der Jerome Onguéné versetzte und über den herausstürzenden Stankovic hinweg zur Mitte flankte. Naby Keita hielt den Kopf hin und verwertete zur 1:0-Führung (56.). Die beiden Ex-Salzburger im Liverpool-Dress hatten damit das Aus für ihren Ex-Club eingeleitet.
Noch einmal wagte Haaland danach einen Vorstoß, der nicht zum Abschluss führte. Dann machte erneut Onguéné schlechte Figur, setzte einen Kopfball-Rückpass zu Stankovic viel zu kurz. Mohamed Salah sprintete dazwischen und schloss aus einem eigentlich unmöglichem Winkel von rechts mit dem rechten Fuß zum 0:2 ab (57.). Der Ägypter hatte zuvor wahrlich größere Chancen gehabt und kläglich vergeben.
Nach dieser Doppel-Watsch’n fehlte den Salzburgern die Kraft und auch der Glaube an das Wunder. Zu souverän agierte Liverpool, das am Ende noch Chancen auf einen höheren Sieg ausließ.