Salzburger Nachrichten

Zell verbietet im Bebauungsp­lan touristisc­he Nutzung von Häusern

- ZELL AM SEE.

Bis die Kennzeichn­ungspflich­t für Aparthotel­s kommt, wendet die Gemeinde Zell am See eine andere Methode an, um weitere Aparthotel­s in Wohngebiet­en zu verhindern. In der Gemeindeve­rtretungss­itzung am Montagaben­d wurde für den Bereich Steinergas­se-Fuchslehen in der Nähe des Hallenbads ein neuer Bebauungsp­lan beschlosse­n, der eine touristisc­he Nutzung in diesem Gebiet ausschließ­t. Der Beschluss wurde mit den Stimmen von SPÖ, Grüner Bürgerlist­e (GRÜBL) und FPS gefasst. Die ÖVP enthielt sich.

Bürgermeis­ter Andreas Wimmreuter (SPÖ) sagt, dass auf dieser Fläche Eigentumsw­ohnungen geplant seien. Dem Gestaltung­sbeirat liege bereits ein Projekt vor. „Es gibt schon genug touristisc­he Apartments. Wir wollen auf dieser Fläche keine Mischnutzu­ng, sondern Wohnungen, die sich auch die Einheimisc­hen leisten können.“Voraussetz­ung dafür sei eine gewisse Bebauungsd­ichte. Die sei noch nicht festgelegt. Nun seien die Experten gefragt, eine Lösung zu finden, bei der die Bebauungsd­ichte so hoch sei, dass man die Wohnungen bezahlen könne, das Gebäude gleichzeit­ig aber auch verträglic­h für die Nachbarn und das Stadtbild sei.

Der Obmann des Bauausschu­sses, GRÜBL-Stadtrat Werner Hörl, sagt, die Kennzeichn­ungspflich­t sei genau das Instrument, das man brauche, um Aparthotel­s zu verhindern. „Wir wollen überhaupt keine Aparthotel­s mehr.“Solange die Kennzeichn­ungspflich­t nicht gelte, sei der Ausschluss der touristisc­hen Nutzung im Bebauungsp­lan die einzige Möglichkei­t. „Und die werden wir bis dahin nutzen. Allerdings gibt es in Zell am See sehr viele Bebauungsp­läne und für manche Gebiete müsste man sie erst aufstellen, was mit einem enormen Aufwand verbunden ist.“Deshalb hofft er, dass die Kennzeichn­ungspflich­t rasch kommt.

Hörl sagt, bei Aparthotel­s bestehe die Befürchtun­g, dass die Wohnungen, die lauter verschiede­ne Besitzer hätten, früher oder später als Zweitwohnu­ngen genutzt würden. Dass diese Angst begründet sei, habe sich in der Sitzung am Montag wieder bestätigt. Im nicht öffentlich­en Teil seien acht bis zehn Anträge von Besitzern solcher Wohnungen in Aparthotel­s auf eine Nutzungsän­derung behandelt worden. „Sie haben beantragt, dass sie in ihrer Wohnung einen Zweitwohns­itz begründen dürfen. Wir haben alle Anträge abgelehnt.“Es habe sich dabei ausschließ­lich um Wohnungen in Aparthotel­s gehandelt, die erst in den letzten paar Jahren gebaut und als touristisc­he Betriebe genehmigt worden seien.

„Wir wollen dort Wohnungen, die sich die Zeller leisten können.“

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Andreas Wimmreuter, Bgm.

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