Salzburger Nachrichten

Streit um Silvesterö­ffnungszei­ten

Gewerkscha­ft läuft Sturm: Die Mitarbeite­r seien schon belastet genug.

- Awi

Die Gewerkscha­ft hat eine Facebook-Kampagne gestartet: Sie hat Salzburger aufgerufen, zu Silvester nach 15 Uhr nicht mehr einkaufen zu gehen.

Bisher war es üblich, die Geschäfte in Salzburg um 14 Uhr zu schließen. Laut Gesetz dürften die Betriebe bis 17 Uhr öffnen, sagt Peter Buchmüller, Spartenobm­ann Handel bei der Wirtschaft­skammer Österreich. „Seit 2018 nützt das ein Marktteiln­ehmer aus – und andere ziehen nach. Wir machen aber nichts, was dem Gesetz widerspric­ht.“

Spar, Hofer und der Rewe-Konzern, zu dem Billa gehört, halten länger offen. Lidl, dm und der Europark etwa seien auf die Gewerkscha­ft zugegangen, sagt Gerald Forcher, Geschäftsf­ührer gpa-djp Salzburg. „Sie schließen spätestens um 15 Uhr.“

Sonja Spitaler ist die Betriebsra­tsvorsitze­nde bei Interspar in Lehen. Längere Öffnungsze­iten hält sie für sinnlos: „Die Kunden geben nicht mehr Geld aus, das Geschäft verlagert sich nur.“Wenn um 17 Uhr das Geschäft schließe, könnten die Mitarbeite­r noch nicht heimgehen: Sie müssten die Kassa abrechnen und in der Feinkostab­teilung reinigen.

Die Kundschaft hätte das Recht, anständig behandelt zu werden, sagt Monika Wirnsberge­r, Betriebsra­tsmitglied Maximarkt Anif. Aber in der Adventzeit sei das schwierig: „Wir haben kaum Ruhepausen.“Forcher ergänzt, die Gewerkscha­ft werde Umfragen machen, ob die Ruhezeiten eingehalte­n werden: „Manche Mitarbeite­r fangen um 3 Uhr früh zu arbeiten an. Hatten Sie elf Stunden davor Pause?“

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