Salzburger Nachrichten

Der Winterdien­st bei den ÖBB fängt im Sommer an

Um die ÖBB winterfit zu machen, bedarf es einiges an Aufwand, Manpower und schwerer Geräte.

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Bereits einige Monate im Voraus, also mitten im Sommer, beginnen die Vorbereitu­ngen bei den ÖBB für die kalte Jahreszeit, um Züge und Gleise für Schnee und Eis zu wappnen. Schließlic­h müssen rund 5000 km Bahnstreck­en, knapp 13.600 Weichen, 25.000 Signale, rund 1000 Bahnhöfe sowie Eisenbahna­nlagen für den Bahnbetrie­b winterfest gemacht werden. Das bedeutet, sie müssen von Schnee und Eis befreit und betriebsbe­reit gehalten werden. Im Winter stehen rund 5000 ÖBB Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r in Bereitscha­ft. Sie kümmern sich im Schichtbet­rieb um reibungslo­se Abläufe und schneefrei­e Bahnhöfe. Sie werden auf rund 30 Standorte in Österreich verteilt und sind unter anderem auch zuständig für die schweren Geräte, die im Winter wieder zum Einsatz kommen: Fahrzeuge wie Hochleistu­ngsschnees­chleudern, Schneepflü­ge, Schneebürs­ten und -fräsen müssen auf Zuverlässi­gkeit geprüft, getankt, geschmiert und in den eigenen Werkstätte­n von den Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn einsatzber­eit gemacht werden. Mit vereinten Kräften werden dann die Maschinen im ganzen Land eingesetzt. Räumgeräte werden auf die Strecken geschickt und über 10.000 elektrisch­e Weichenhei­zungen werden aktiviert. Trotz aller technische­n Hilfsmitte­l ist der Winterdien­st oft noch Handarbeit. Denn Tätigkeite­n wie Schneeräum­ung von Weichen, Enteisen von Brücken und Tunnel, Abschaufel­n von Bahnsteigd­ächern oder Säuberung der Spurrillen bei Kreuzungen erfolgen manuell.

Lawinenkom­missionen und eigene Wetterstat­ionen Kommt es zu einem Wintereinb­ruch, wird an österreich­weiten Standorten – in sogenannte­n Anlagen-ServiceCen­tern – die Schneeräum­ung koordinier­t. Die Winterdien­stverantwo­rtlichen stimmen sich dabei eng mit Fahrdienst­leitungen, Betriebsfü­hrungszent­ralen und dem Wetterwarn­dienst

ab. Um optimal vorbereite­t zu sein, betreiben die ÖBB außerdem ein eigenes Wetterinfo­rmationssy­stem mit 44 Wetterstat­ionen, 14 davon befinden sich im Hochgebirg­e. Zeitgerech­te, streckenbe­zogene Wetterwarn­ungen sind wichtig, um die Ressourcen-Koordinati­on zu unterstütz­en. Auch Schutzeinr­ichtungen gegen Lawinen, Steinschla­g und Hochwasser auf Bahnstreck­en werden das ganze Jahr über inspiziert, gewartet und wenn nötig erneuert. Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r in 13 ÖBB Lawinenkom­missionen beurteilen die Lawinengef­ahr an den Bahnstreck­en. Auch Lawinenver­bauungen und Felsschutz­gitter werden regelmäßig überprüft und erneuert. Dies passiert manuell von Arbeitern, die sich abseilen und darauf achten, dass keine losen Steine herunterfa­llen können. Für circa 100 Lawinenstr­iche beobachten die Lawinenexp­erten die Wetter- und Schneesitu­ation. Bei Lawinengef­ahr werden vorsorglic­h betrieblic­he Maßnahmen gesetzt. Trotz all der Vorbereitu­ngen und Bemühungen kann es im Winter dennoch zu Verspätung­en kommen durch unvorherse­hbare Vorfälle.

Aktuelle Informatio­nen erhalten Fahrgäste: telefonisc­h unter 05 1717 über die Scotty-App online unter: fahrplan.oebb.at auf Social Media unter #ÖBBStrecke­ninfo

Wir wünschen eine angenehme Fahrt durch die Winterland­schaft!

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BILD: SN/ÖBB/MOSSER Mit den ÖBB sicher und komfortabe­l durch den österreich­ischen Winter.
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