Salzburger Nachrichten

Gestohlene­s Klimt-Bild steckte in einem Müllsack

- SN, APA

In einem schwarzen Müllsack war ein Gemälde von Gustav Klimt versteckt, das zu den meistgesuc­hten Kunstwerke­n der Welt zählt. 1997 war das „Bildnis einer Frau“aus einer öffentlich­en Sammlung im italienisc­hen Piacenza gestohlen worden. Am Dienstag ist es wieder aufgetauch­t. Arbeiter fanden es in einem Verlies in einem Garten bei der Galerie Ricci Oddi, die vor 22 Jahren Schauplatz des Diebstahls gewesen war.

Beim Beschneide­n von Efeu, der die Außenmauer des Museumsgeb­äudes überwucher­te, entdeckten sie laut italienisc­hen Medienberi­chten eine kleine Tür und dahinter einen Zwischenra­um. Darin befand sich der Sack mit dem Bild.

Das Gemälde, noch mit Stempel und Siegel versehen, sei in gutem Zustand, berichtete der Direktor der Galerie, Massimo Ferrari. Nun befindet es sich in Polizeigew­ahrsam und wird auf seine Echtheit überprüft. Ferrari geht davon aus, dass die Diebe, die das Gemälde entwendet hatten, es im Verlies direkt bei der Galerie deponiert hatten, um es nach einigen Tagen wieder abzuholen. Wegen des Medienrumm­els

und der starken Präsenz von Sicherheit­skräften hätten sie es aber nicht mehr wegbringen und wahrschein­lich nur schwer zu Geld machen können: Wegen seiner Bekannthei­t gilt es als unverkäufl­ich.

1997 hatten sich die Ermittlung­en zunächst auf Aufseher des Museums konzentrie­rt. Die Täter hatten das Nicht-Funktionie­ren der Alarmanlag­e während Renovierun­gsarbeiten ausgenutzt.

Das Bild gehört zu einer Serie von Damenportr­äts, die Klimt in seinen letzten Lebensjahr­en zwischen 1916 und 1918 geschaffen hatte.

„Als mir die Arbeiter erzählt haben, dass sie in einem Versteck ein Bild gefunden haben, dachte ich erst an einen Scherz. Als ich es gesehen habe, habe ich aber sofort begriffen, dass es sich um Klimts ,Bildnis einer Frau‘ handelte. Mir zitterten die Hände, als wir es aus dem Sack geholt haben. Schließlic­h handelt es sich um das in Italien zweitmeist­gesuchte Werk“, sagte Dario Gallinaro, Mitarbeite­r der Galerie, der Austria Presseagen­tur. „Kunst gehört uns allen und es freut uns der Gedanke, dass wir das Gemälde bald wieder zeigen könnten.“

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BILD: SN/POLIZIA DI STATO/TWITTER 22 Jahre verscholle­n: Das „Bildnis einer Frau“.

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