Ein Kettchen gegen verstopfte Ohren
Oder: Wie man ein teures Statussymbol auch praxistauglich macht.
Das Gegenüber hat die Augen geschlossen. Die Szene wirkt entspannt. Doch wie würde man die Situation beurteilen, wenn sich das Gegenüber die Ohren zuhält? Das hätte durchaus einen aggressiven Unterton. Warum eigentlich? Obwohl schon Aristoteles das Sehen für den wichtigsten Sinn hielt, können wir die Augen verschließen. Die Ohren hingegen nicht. Sie lassen uns auch bei vollkommener Dunkelheit wachsam sein. Geräusche sind immer, Licht nur am Tag. Zumindest war es in der Urzeit so, in der Menschen nur in Gruppen überleben konnten. Und wehe dem, der die anderen im Stich ließ, weil er seine Ruhe haben wollte und sich die Ohren verstopfte.
Dieser Instinkt blieb uns bis heute erhalten. Menschen, die sich mit Kopfhörern im Ohr in der Öffentlichkeit bewegen, finden wir rücksichtslos und asozial. Vermehrt, seit diese Kopfhörer wieder ordentlich auffallen, weil Apple zwei weiße abgeschnittene Golfschläger im Miniformat zu kabellosen Kopfhörern erklärt hat. Und die werden, einmal im Ohr, von ihren Trägern nicht mehr herausgenommen. Weder bei einer Unterhaltung noch in der Schule noch bei der Arbeit. Zweifelsohne sind sie ein Statussymbol, ist es Angeberei, jugendlicher Trotz oder steckt noch mehr dahinter?
Es ist ganz banal: Die 279 Euro teuren Dinger gehen zu oft verloren. Kein Kabel hält sie am Handy fest, einmal aus dem Ohr gefallen, treten die Nachkommenden drauf. Vermutlich kleben sich findige AirPod-Nutzer ihre Kopfhörer in der Früh mit Omas Haftcreme in ihre Ohrmuscheln und entfernen sie erst wieder am Abend. Wie auch immer.
Für alle AirPod-Geplagten daher der ultimative Geschenktipp: AirPod Carrying Straps von Tapper. Es ist eine Art Brillenbändchen und gibt schnurlosen Minikopfhörern das zurück, was ihnen fehlt: eine Schnur. Und um 50 Euro in Kunststoff oder Leder oder um 80 Euro als vergoldete Kette sind sie ein wahres Schnäppchen obendrein. So findet ein Statussymbol zum anderen. Wunderbar.