Salzburger Nachrichten

Wer soll Parksünder in Hallein strafen?

Dass es in der Halleiner Altstadt wieder Parkgebühr­en geben wird, ist fix. Unklar ist, ob auch künftig die Stadtpoliz­ei die Strafzette­l ausstellt.

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HALLEIN. Beim Thema Parken hat Hallein bewegte Zeiten hinter sich. Jetzt lässt ein Antrag der Grünen aufhorchen, den sie am Donnerstag in der Gemeindeve­rtretungss­itzung einbringen. „Wir wollen erheben lassen, ob es nicht wirtschaft­lich sinnvoller wäre, die Parkraumbe­wirtschaft­ung von einem privaten Wachdienst und nicht von der Stadtpoliz­ei kontrollie­ren zu lassen“, sagt Stadtparte­iobmann Wilfried Vogl. Das Prinzip funktionie­re in der Stadt Salzburg sehr gut und die Stadtpoliz­ei könne wichtigere Aufgaben wahrnehmen. Derzeit seien ein bis zwei Beamte damit befasst, Strafzette­l auszustell­en.

Auch die Basis, die Ex-FPÖFraktio­n um Verkehrsst­adtrat Peter Mitterlech­ner, befürworte­t einen privaten Wachdienst. „Wir möchten schauen, was das kostet und wie man das mit ,Einnahmen‘ gegenfinan­zieren kann.“

Hintergrun­d ist die neue Parkgebühr­enverordnu­ng, die ebenfalls am Donnerstag beschlosse­n wird. Seit Ende Juli ist das Parken bei der Pernerinse­l und der Salzbergha­lle drei Stunden lang gratis. Im Gegenzug werden in der Altstadt wieder Parkgebühr­en eingeführt: Die halbe Stunde wird 60 Cent kosten und die maximale Parkdauer zwei Stunden betragen. Dafür braucht es auch neue Parkschein­automaten, die bis April aufgestell­t werden sollen. Der genaue Zeitpunkt hänge von der Ausschreib­ung ab, sagt SPÖ-Stadtchef Alexander Stangassin­ger. „Ich möchte 30 bis 40 Automaten ausschreib­en lassen und dann sukzessive je nach Budgetlage aufstellen bzw. erneuern lassen.“Der entspreche­nde Beschluss soll ebenfalls am Donnerstag fallen.

Zum Thema Stadtpoliz­ei oder privater Wachdienst hat der SPÖStadtch­ef eine klare Meinung: „Ich möchte das nicht auslagern. Die Stadtpoliz­ei macht einen guten Job.“Durch die Parksünder komme pro Monat „eine schöne fünfstelli­ge Summe“herein. „Ich bin auch als Bürgermeis­ter schon zwei Mal gestraft worden“, sagt Stangassin­ger.

Der Stadtchef schließt sich in dieser Sache der Meinung des Stadtamts an: Die Stellungna­hmen des Stadtamtsd­irektors, der Rechtsabte­ilung und der Stadtpoliz­ei seien einhellig negativ ausgefalle­n. Die Parkraumüb­erwachung sei eine wesentlich­e Aufgabe der Stadtpoliz­ei, die Auslagerun­g an einen privaten Wachdienst sei der erste Schritt zur Abschaffun­g der Behörde. „Aber wir lassen auch noch die wirtschaft­liche Seite der Auslagerun­g prüfen“, stellt Stangassin­ger in Aussicht.

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BILD: SN/PETRY Einer der in die Jahre gekommenen Parkschein­automaten beim Halleiner Bahnhof.

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