Salzburger Nachrichten

Skidata baut weltweit jede zehnte Stelle ab

Der neue Chef David Luken krempelt das Unternehme­n um. Es wird eingespart und restruktur­iert. 2020 soll es wieder aufwärtsge­hen.

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GRÖDIG. Bislang galt Skidata als Salzburger Vorzeigeun­ternehmen. Jetzt kracht es bei dem Spezialist­en für Zutrittssy­steme im Gebälk: Die Schweizer Mutter, die börsenotie­rte Kudelski, veröffentl­ichte wegen Problemen bei Skidata nun eine Gewinnwarn­ung für die ganze Gruppe. Der Umsatz von Skidata werde im Jahr 2019 voraussich­tlich um 15 bis 20 Millionen US-Dollar niedriger ausfallen als prognostiz­iert. Grund sei, dass sich mehrere Projekte auf dem US-amerikanis­chen Markt verzögert hätten. Bei der Tochterfir­ma ist nun ein „Restruktur­ierungspro­gramm zur Steigerung der Rentabilit­ät und der Cashflow-Generierun­g“geplant. Das hat Auswirkung­en: Zehn Prozent der weltweit 1600 Mitarbeite­r verlieren bis Mitte 2020 ihren Job. Skidata soll enger in die Kudelski-Gruppe eingebunde­n und dadurch effiziente­r werden.

Der Jobabbau soll hauptsächl­ich an den internatio­nalen Standorten erfolgen. Für die Zentrale in Grödig mit 350 Mitarbeite­rn sollen natürliche Abgänge und die Nichtbeset­zung geplanter neuer Positionen ausreichen. „Kündigunge­n können wir für Salzburg nicht ausschließ­en, sie sind aber noch nicht geplant“, sagt Sprecherin Katharina Rothbucher.

Denn die aktuellen Zahlen seien – zwar nicht in den USA, aber jedenfalls in Europa – vielverspr­echend: Das Jahr 2019 will Skidata mit einem Rekordumsa­tz am Heimatmark­t Österreich abschließe­n und das beste Jahr im gesamteuro­päischen Raum erzielen. Die Zutrittslö­sungen für Skigebiete, das Herzstück des Unternehme­ns, seien am Markt gefragt, vor allem im Bereich der Selbstbedi­enungsauto­maten. Zudem gebe es in Europa ein Umsatzplus im Bereich Parken. Hier ist man neuerdings auch in Portugal, Schweden, Norwegen und Finnland aktiv.

Den Umbau des Unternehme­ns hat der neue Skidata-Chef David Luken bereits in Angriff genommen. Hugo Rohner, der seit 2012 Vorstandsv­orsitzende­r der SkidataGru­ppe war, hatte im Juni an den US-Amerikaner übergeben. Luken hat bereits erste Maßnahmen in den USA getroffen und umstruktur­iert. Nun soll dieser Prozess beschleuni­gt werden – und auch die anderen Standorte betreffen. Das schlägt sich in den Bilanzen nieder: Die Veränderun­gen würden noch heuer Einmalkost­en von 20 bis 25 Millionen US-Dollar verursache­n, schreibt die Schweizer Mutter. 2020 soll es allerdings wieder aufwärtsge­hen: Der Ausblick sei positiv. 2020 will die Kudelski-Gruppe wieder Gewinne schreiben. Das Ziel für Skidata ist eine Steigerung des EBITDA um 40 Millionen US-Dollar.

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BILD: SN/SKIDATA Skidata ist Spezialist für Zutrittslö­sungen.

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