Rose gegen Leipzig um die „halbe“Schale
Der Ex-Salzburg-Coach freut sich vor allem auf das erste Treffen mit Jürgen Klinsmann. Bei Adi Hütter brodelt es nach der Negativserie.
Im Osten fällt am heutigen Samstag die Entscheidung über den Herbstmeistertitel in der deutschen Bundesliga. RB Leipzig empfängt den FC Augsburg, die punktegleichen Mönchengladbacher gastieren bei Hertha BSC Berlin. Der aktuelle Zweikampf spiegelt den Trend zum „Red-Bull-Fußball“in der Topliga wider. Bei den Gladbachern hat der ehemalige Salzburg-Coach Marco Rose die neue Spielweise mit Erfolg implementiert.
Für Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann ist die mögliche Herbstmeisterschaft nur ein unwichtiger Nebenaspekt. „Über die Mannschaft sagt das nicht viel aus. Und eine halbe Schale wird uns die DFL sehr wahrscheinlich nicht überreichen“, sagte Nagelsmann am Donnerstag. Immerhin machte Nagelsmann einen kleinen mentalen Vorteil bei der Herbstmeisterschaft aus. „Psychologisch ist es schön, wenn man auf die Tabelle schaut und das eigene Logo oben ist. Es ist der Anreiz, dass man die Dinge selbst in der Hand hat“, sagte der 32-Jährige. Mit einem Sieg gegen Augsburg ist Leipzig aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz gegenüber Verfolger Borussia Mönchengladbach auf jeden Fall Herbstmeister. Es ist das erste Mal seit zehn Jahren, dass nicht Bayern München oder Borussia Dortmund zu Weihnachten an der Spitze stehen.
Marco Rose denkt auch wenig an den Wintertitel. Vielmehr freut er sich auf das Date mit dem neuen Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann. „Ich kenne ihn nicht persönlich. Er war eine große Spielerpersönlichkeit und ist ein Typ, der polarisiert und seinen Weg geht. Ich freue mich, ihn kennenzulernen“, sagte Borussias Coach. „Wir können uns auf ein sehr intensives Spiel einstellen“, meinte Rose. Personell hat der Gladbacher Coach die Qual der Wahl. Lediglich der Einsatz von ÖFB-Teamspieler Stefan Lainer (Knieprellung) ist noch offen. Rose dürfte wieder einige frische Spieler wie Marcus Thuram und Ramy Bensebaini für die Startelf nominieren.
Weniger rosig sieht es derzeit für einen anderen Salzburger Ex-Trainer aus. Adi Hütter gastiert mit Eintracht Frankfurt zum Abschluss beim Schlusslicht Paderborn und braucht nach nur einem Punkt in sechs Spielen dringend ein Erfolgserlebnis. Für Hütter war der 5:1-Sieg gegen den FC Bayern der Beginn der derzeitigen Krise. „Ich glaube, schlussendlich war es die Höhe, die vielen im Umfeld den Kopf ein bisschen verdreht hat“, sagte er der „Bild“. Die Unserie geht nicht spurlos an dem 49-Jährigen vorüber: „So etwas hatte ich in meinen elf Jahren als Trainer noch nie, und deshalb brodelt es auch ziemlich in mir.“
Einen Rückschlag im Titelrennen erlitt Freitagabend Borussia Dortmund. Der Tabellenvierte unterlag zum Auftakt der 17. Runde Hoffenheim mit 1:2 (1:0) und läuft nun Gefahr die Hinrunde hinter Revier-Rivale Schalke abzuschließen.