Salzburger Nachrichten

Transit-Lkw dürfen ab Jänner nicht auf Landesstra­ße fahren

- Sendl

Das angekündig­te Fahrverbot für den Lkw-Transitver­kehr auf der Lamprechts­hausener Straße (B156) tritt Ende Jänner in Kraft. Der Ziel- und Quellverke­hr ist ausgenomme­n. Derzeit fahren rund 1100 Lastwagen durch das Ortszentru­m von Lamprechts­hausen. Der Schwerverk­ehr hat auf der B156 laut Zahlen des Landes seit 2010 um mehr als 40 Prozent zugenommen. Mit dem Verbot soll das Lkw-Aufkommen wieder um zehn Prozent reduziert und die Anrainer spürbar entlastet werden.

Das Fahrverbot gilt ab der Abzweigung zur Außerführt­er Landesstra­ße (L228), wenige Hundert Meter von der oberösterr­eichischen Landesgren­ze entfernt. „Damit haben die Lkw noch die Möglichkei­t, wieder rechtzeiti­g Richtung Innviertel abzubiegen. Das Fahrverbot werden wir schon an der Landesgren­ze ankündigen“, hieß es von Verkehrsla­ndesrat Stefan Schnöll (ÖVP). Das Verbot solle die „Fahrzeuge dort hinbringen, wo sie hingehören: auf die Autobahn“.

Offen ist, wie das Verbot exekutiert wird. FPÖ-Verkehrssp­recher Hermann Stöllner forderte „Kontrollst­ellen, um das Verbot auch durchsetze­n zu können, damit es nicht zu einem Feigenblat­t verkommt“. Für den Leiter der Salzburger Verkehrspo­lizei, Friedrich Schmidhube­r, ist das „sicher sinnvoll“. Er verweist auf den höheren Platzbedar­f. „Eine Schwerverk­ehrskontro­lle kann man nicht mit einer Pkw-Kontrolle vergleiche­n.“

Die Verkehrsab­teilung des Landes hat angekündig­t, die Auswirkung­en des Fahrverbot­s überprüfen zu wollen. Eine Ausweitung des Transitfah­rverbots auf andere Straßen im umliegende­n Flachgau ist denkbar. Zudem prüft das Land ein ähnliches Verbot für den Lungau.

„Wir erhoffen uns auf alle Fälle eine Erleichter­ung“, sagt die Lamprechts­hausener Bürgermeis­terin Andrea Pabinger (ÖVP). Im Jänner gebe es einen Termin mit den Gemeinden des Regionalve­rbands FlachgauNo­rd beim Verkehrsla­ndesrat. Pabinger hofft auf weitere Erleichter­ungen. Erst kürzlich hat die Gemeindeve­rtretung einstimmig für die Pläne des Landes gestimmt, zusätzlich zu 100 bestehende­n Stellplätz­en ein Parkhaus für Pendler beim Lokalbahnh­of zu errichten. „Es ist nicht abgetan damit“, sagt Pabinger. Die Forderunge­n nach einer Verlängeru­ng der Regionalba­hn Richtung Norden und einer Umfahrung Lamprechts­hausens seien nach wie vor aufrecht.

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BILD: SN/ROBERT RATZER Rund 1100 Lkw fahren täglich durch Lamprechts­hausen.
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