Salzburger Nachrichten

Strafversc­härfung für Raser – ja bitte

- 5151 Nußdorf

Landesrat Schnöll verdient Respekt: Er geht ein Thema an, um das sich auch verantwort­ungsbewuss­te politisch Verantwort­liche nur allzu gern drücken – aus Angst, Wähler damit zu vergrämen. Allzu lasch ist das Thema Raserei seit jeher behandelt worden, zu sehr als Kavaliersd­elikt bzw. sogar als Recht in den Köpfen vieler verankert. Wer zu schnell fährt, tut das aus freien Stücken, wer sich hier beschwert, kann kühl abgefertig­t werden.

Der Forderungs­katalog in diesem Zusammenha­ng ist lang, der Weg, den Landesrat Schnöll jetzt eingeschla­gen hat, immerhin ein guter Anfang: Gefordert sind drastische, exponentie­ll ansteigend­e Strafen für Schnellfah­ren – am besten noch eine Koppelung an das Jahreseink­ommen des Fahrers wie in einigen Ländern bereits praktizier­t. Dazu die Aufnahme von Überschrei­tungen der höchstzulä­ssigen Geschwindi­gkeit, die bereits jetzt mit Führersche­inentzug geahndet werden, in den Katalog der Vormerkdel­ikte, versehen mit Strafen bis hin zu lebenslang­em Führersche­inentzug und dem Verbot der Anmeldung eines Kraftfahrz­eugs.

Nicht zuletzt die technische und personelle Aufrüstung der Polizei oder der Einsatz speziell geschulter Organe zur verstärkte­n Geschwindi­gkeitsüber­wachung. Nur so kann jener Prozentsat­z an Hochrisiko­fahrern nachhaltig identifizi­ert und dem Verkehrsge­schehen entzogen werden. Dr. Armin Matt

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