Gefangen im eigenen Korsett
Orkanartige Windböen in der Vorwoche in Val d’Isère, Nebel und Regen im Grödnertal und für den heutigen Samstag sind 40 bis 60 Zentimeter Neuschnee bei der Weltcup-Fortsetzung prognostiziert – der Winter hat den Weltcup fest im Griff. Und wir sparen uns die zwei Euro für das Phrasenschwein und fügen jetzt nicht an, dass es eine Freiluftveranstaltung sei. Oder dass niemand etwas für das Wetter könne. Was man nämlich in der Hand hat, ist die Termingestaltung. Der Weltcup-Kalender ist brechend voll, schlechtes Wetter oder Absagen haben da keinen Platz. Längst spricht man im Skizirkus schon vom eiligen statt vom Heiligen Abend, denn die meisten Fahrer kehren nach dem Nacht-Event in Alta Badia am 23. Dezember wohl erst nach Mitternacht heim, am 25. Dezember steht für die Speed-Herren die Anfahrt nach Bormio auf dem Programm. Anfang Jänner geht es mit fünf Rennen in acht Tagen in so entfernten Orten wie Zagreb, Madonna (eine Stunde nördlich des Gardasees) oder Adelboden im Berner Oberland weiter.
Was das mit dem gestrigen Super G zu tun hat? Mehr als gedacht. Man hat keinen Spielraum für Absagen und Nachtrag. Der in der Vorwoche abgesagte Riesentorlauf wird erst am 1. März nachgeholt. Wo hätte man diesen Super G nachholen können? Das war der Grund für die stundenlange Hängepartie, die ohne Sturzopfer und mit einem würdigen Podest geendet hat. Glücklich? Eher ein Fall von Glück gehabt.