Vorbereitungen für Putin-Besuch bei den Festspielen laufen
Kommt er, oder kommt er nicht? Die Rede ist vom russischen Präsidenten Wladimir Putin. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat Putin bereits im Mai in Sotschi zu den Salzburger Festspielen eingeladen. Salzburgs grüner Kulturreferent, LH-Stv. Heinrich Schellhorn, meinte am Samstag im SN-Interview: „Ich bin kein Freund von Putin. Ich halte ihn nicht für den idealen Gast für die Festspiele.“Putin habe er auch nicht als besonders kulturaffin wahrgenommen. Im Gegensatz zur deutschen Kanzlerin Angela Merkel. Die sei immer herzlich willkommen, sagte Schellhorn.
Die Festspiele feiern im kommenden Jahr bekanntlich ihr 100-Jahr-Jubiläum. Auf dem Programm steht mit „Boris Godunow“auch eine russische Oper. Vier Vorstellungen sind zwischen 20. und 28. August geplant. Gut möglich, dass Putin zur Premiere am 20. August anreist. „Salzburg wird im außenpolitischen Fokus stehen in diesem Sommer“, heißt es aus gut informierten Kreisen. Auch die Polizei sei in die Vorbereitungen bereits eingeweiht. Schließlich würde bei einem Besuch Putins die allerhöchste Sicherheitsstufe gelten.
„Wir verstehen uns als gastfreundliches Land, ein Ort der Begegnung.“
Wie wahrscheinlich ist ein Putin-Besuch? Der Sprecher von Bundespräsident Alexander Van der Bellen sagt: „Die Gespräche laufen, aber fixiert ist noch nichts. Wir haben noch kein Datum.“Es gebe allerdings bereits konkrete Vorstellungen für einen Putin-Besuch. „Aber es ist noch nicht in trockenen Tüchern. Wir haben keine Zu-, aber auch keine
Absage.“Die Präsidentschaftskanzlei sei mit dem Kreml im Austausch.
Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) kann der Kritik seines grünen Regierungskollegen übrigens wenig abgewinnen. „Egal welches Staatsoberhaupt kommt – es zeigt die Strahlkraft der Salzburger Festspiele in Europa und auf der ganzen Welt“, sagt Haslauer. Und weiter: „Wir verstehen uns als gastfreundliches Land. Salzburg war und ist immer wieder ein Ort der Begegnung und des Brückenbauens“, meint der Regierungschef.