Missstände in der Bildungspolitik
Zu „Viel zu viele Kinder unterwegs zur Chancenlosigkeit“(SN vom 6. 12.):
Die Ursache dafür, dass viele Schulabgänger nicht genügend lesen und schreiben können, kann man täglich ersehen. Dazu braucht man keinen Bericht der Bertelsmann-Stiftung.
Als ich mit dem Zug zur Schule fuhr (eine Stunde Fahrzeit), haben die Schüler sowohl bei der Hinfahrt als auch bei der Rückfahrt im Zug gelesen. Heute wird im Zug nur mehr „gewischt“. Jeder hat ein Handy in der Hand. Niemand liest mehr ein Buch. Und auch in der Familie wird nicht mehr gelesen. Die eine Lesestunde in der Schule war früher schon zu wenig und ist es auch heute. Aber früher wurde das Defizit in der Schule durch Lesen außerhalb des Unterrichts wettgemacht. Heute nicht mehr.
Die Schuld liegt bei den Eltern und den Schülern selbst, nicht an der Schule. Die Schulkinder sind zu Leseverweigerern geworden. Da gehört der Hebel angesetzt. Johann Weiss, 5451 Tenneck