Putin zementiert den Anspruch auf die Krim
Nach Ankunft des ersten russischen Personenzugs auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim haben Ermittler in der Ukraine ein Strafverfahren wegen Grenzverletzung eingeleitet. Der Personenzug aus St. Petersburg habe am Mittwoch auf der Krim-Brücke illegal die Staatsgrenze der Ukraine überquert, teilte die zuständige Behörde der Generalstaatsanwaltschaft in Kiew mit.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte die Bahnverbindung am Montag mit einer weltweit beachteten Bahnfahrt eröffnet. An diesem Tag fuhr der Zug aus St. Petersburg los, der nun sein Ziel erreichte.
Die Krim gehört völkerrechtlich zur Ukraine. Die EU hatte die Freigabe der von Russland gebauten Krim-Brücke für den Bahnverkehr als weiteren Völkerrechtsverstoß verurteilt. Seit 2018 ist die mit 19 Kilometern
längste Brücke Europas und Russlands bereits für den Autoverkehr freigegeben. Russland hatte sich die Krim nach einem international nicht anerkannten Referendum einverleibt. Die USA und die EU sprechen von einer Annexion.
Die Ukraine hatte den Zugverkehr auf die Krim 2014 eingestellt. Dass nun wieder Züge von russischem Kernland auf die Halbinsel rollen, sieht das Land als Verletzung seiner Souveränität und territorialen Unversehrtheit. Von der russischen Hauptstadt Moskau aus gibt es nun auch täglich eine Verbindung in die Krim-Hauptstadt Simferopol.
Die Kosten der Brücke in der Meerenge von Kertsch – zwischen Schwarzem und Asowschem Meer – werden mit 3,3 Mrd. Euro angegeben.