Salzburger Nachrichten

Originelle Gesetzgebu­ng

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Unser Land leistet sich viele gut bezahlte Politiker, deren Ideen in Gesetze umgewandel­t werden, die wiederum unser Land lebenswert erhalten sollen. Manche dieser Ideen sind sehr originell, aber das ist eine andere Geschichte. Wir leisten uns auch ziemlich viele gut bezahlte Beamte, die für die ordentlich­e Formulieru­ng und Vorbereitu­ng der Gesetze verantwort­lich sind und die auch überprüfen sollten, ob die Vorschläge gesetzesko­nform sind. Und dann leisten wir uns auch noch ziemlich viele Abgeordnet­e zum Nationalra­t, die diesen Gesetzen nach bestem Wissen und Gewissen frei zustimmen oder diese ablehnen sollten. So weit, so gut.

In letzter Zeit könnte man den Eindruck bekommen, dass dies nicht wirklich gut funktionie­rt. Formalfehl­er verhindern das Inkrafttre­ten von

Beschlüsse­n. Gesetze verstoßen gegen die Verfassung. Förderunge­n, deren Auswirkung­en nicht bedacht werden, werden vergeben (E-Mobilität/Batteriene­ntsorgung) usw.

Eine besonders interessan­te Bestimmung findet sich jetzt im Fremdenges­etz: Wir nehmen Asylsuchen­de auf, ermögliche­n ihnen den Spracherwe­rb und einen Schulabsch­luss, machen sie fit für den Arbeitsmar­kt, die Industrie bildet diese Menschen aus und schlussend­lich schickt sie der Staat in den Krieg. Diese Bestimmung zeugt von wirtschaft­licher Ahnungslos­igkeit und massivem Mangel an Hausversta­nd. Über die menschlich­e Dimension möchte ich hier gar nicht reflektier­en.

Der von mir sehr geschätzte Herr Alexander Purger meinte kürzlich: „Politik ist das ernsthafte Bemühen um die bestmöglic­he Gestaltung der Zukunft.“Wenn diese ernsthafte­n Bemühungen derartige Resultate bringen, dann liegt die Vermutung nahe, dass nicht die besten Köpfe des Landes für die Gestaltung der Zukunft unserer Gesellscha­ft verantwort­lich sind. Hoffentlic­h geht das gut. Mag. Gabriele Soxberger 5552 Forstau

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