Salzburger Nachrichten

Der Heizwerk-Streit schwelt

Kein Weihnachts­friede: Grödiger Genossensc­haft fordert, dass Behörden das Verfahren abschließe­n und gegen einen Amtsarzt vorgehen. Nachbar beschwert sich: „Auflagen werden nicht eingehalte­n.“

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Über das Hackschnit­zelheizwer­k in Grödig hat sich kein Weihnachts­friede gelegt. Die Betreiberg­enossensch­aft fordert ein Ende des schwelende­n Behördenve­rfahrens und Konsequenz­en für den Amtsarzt Gerd Oberfeld vom Land Salzburg.

Nach Anrainerbe­schwerden über Schimmelpi­lzsporen aus dem Hackgut warnte der Mediziner, wie berichtet, als Amtssachve­rständiger sinngemäß vor möglichen Gefahren für gesundheit­lich angeschlag­ene Personen.

Die Betreiber haben nun ihre Dienstaufs­ichtsbesch­werde gegen Oberfeld erneuert. Der ehemalige grüne Landtagsab­geordnete Christian Burtscher hat sich als ehrenamtli­ches Vorstandsm­itglied der Genossensc­haft kurz vor Weihnachte­n an Landesamts­direktor Sebastian Huber gewandt, weil er drei Monate nach seiner Beschwerde noch immer „keine Mitteilung über den

Fortlauf der Angelegenh­eit erhalten“habe. Auch in der Sache selbst habe er noch keine Erledigung der Bezirkshau­ptmannscha­ft Salzburg-Umgebung bekommen, so Burtscher, obwohl „der jüngste Termin Mitte September stattgefun­den hat und das Verfahren sich nun seit zirka drei Jahren hinzieht“.

Die Heizwerksb­etreiber sehen sich in ihrer Arbeit vom Sachverstä­ndigen seit Jahren in unzumutbar­er Weise behindert und verweisen auf ein Gutachten von zwei renommiert­en Universitä­tslehrern, die gesundheit­liche Beeinträch­tigungen für Nachbarn praktisch ausschließ­en.

Oberfeld wies die Vorwürfe bereits im September zurück: Er handle fachlich korrekt.

Im Namen von Anrainern kritisiert­e ihr Sprecher Gernot Pummerer, dass das Werk seit zwei Jahrzehnte­n entgegen den Auflagen des gewerberec­htlichen Bescheides betrieben werde. Vor allem müsse die Lagerhalle (auf allen vier Seiten) geschlosse­n sein und die Hallenluft zur Verbrennun­g abgesaugt werden. Bei bescheidmä­ßiger Ausführung wären auch die Beschwerde­n über Pilzsporen weggefalle­n.

Der Betreiber entgegnete, die Halle sei, dreiseitig umschlosse­n, bescheidko­nform ausgeführt.

„Mein Ärger ist auch in den drei Monaten nicht verflogen.“

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Christian Burtscher, Heizwerkge­n.
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