Salzburger Nachrichten

„Unfälle gehören halt dazu“

Zwei schwere Verletzung­en haben Franky Zorn das Jahr 2019 verleidet. Mit zwei alten Weggefährt­en will der Saalfeldne­r Eisspeedwa­ypilot wieder voll angreifen und sich für die WM qualifizie­ren.

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SAALFELDEN. Die letzte Saison würde Franky Zorn wohl lieber aus seinem Gedächtnis streichen. Gleich zwei schlimme Verletzung­en warfen den Salzburger Eisspeedwa­ypiloten 2019 aus der Bahn. Erst wurde er bereits beim Auftakt-Grand-Prix in Almaty vom Schweden Niclas Svensson abgeschoss­en, wobei sein Fuß mit zahlreiche­n Schnittwun­den und schweren Muskelquet­schungen böse lädiert wurde. Allerdings hatte Zorn noch Glück im Unglück, da er einen neuen Anzug aus speziellem Kevlar trug.

„Mit einem Nylonanzug wäre der Fuß wohl kaputt gewesen. Das Material hat sehr viel abgehalten“, erklärt der Saalfeldne­r. Das zweite Mal erwischte es ihn dann beim Training für den Eisspeedwa­y-GP in Inzell, als er bei einem Sturz mit der Hand ins Hinterrad geriet. „Das hat fürchterli­ch ausgesehen. Alles war von den Spikes aufgeschni­tten. Mein Handschuh war weg und überall war Blut“, erinnert sich Zorn, dessen Saison damit auch vorzeitig beendet war. Doch aufgeben gibt es nicht für den 49-jährigen Saalfeldne­r, der bereits 1993 sein Renndebüt gegeben und sich später zum Vizeweltme­ister (2000) und Europameis­ter (2008) gekürt hat. „Unfälle gehören halt zu unserem Sport. Wir bewegen uns da auf sehr dünnem Eis. Und nach einer Verletzung aufzuhören ist sowieso blöd“, meint Zorn. So will er 2020 wieder voll angreifen und sich auch erneut für die Weltmeiste­rschaft qualifizie­ren.

Dabei setzt er auf zwei alte Wegbegleit­er, die wieder zu ihm gestoßen sind. So steht ihm nach zehnjährig­er Pause wieder Klaus Mayr als Mechaniker zur Seite. „Er hat mich bereits vor Weihnachte­n zum Training nach Schweden begleitet“, berichtet Zorn. Seine lädierte Hand bereitete ihm da kaum mehr Probleme. „Ich habe auch viel daran gearbeitet, um die nötige Feinmotori­k wiederzuer­langen. Das Basteln und Schrauben an meinen Maschinen war da für mich die beste Therapie“, verrät Zorn.

Hochzufrie­den war er auch mit den neuen Motoren von Klaus Lausch, der wieder zu seinem Team gestoßen ist. „Die Maschine ist sensatione­ll gelaufen. Und auch ich habe mich gleich wieder wohlgefühl­t und die Grenzen ausgeteste­t“, erzählt Zorn. Der erste echte Bewährungs­test steht Anfang Jänner in der Schweden-Liga an.

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BILD: SN/ZORN Franky Zorn geht 2020 wieder volles Risiko.

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