Salzburger Nachrichten

Zurück in die 70er-Jahre

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Die Atomkraft ist die Lösung aller Fragen! Jetzt, wo sogar Greta meinte, dass die Atomkraft so etwas wie eine Brückentec­hnologie sei!

Erstens wäre dies das Austreiben des Teufels mit dem Beelzebub, zudem ist Greta zwar CO2-Aktivistin, aber wohl etwas zu kurzsichti­g, was den Bau von Atomkrafta­nlagen angeht. Mit Atommeiler­n lösen wir kein Problem, maximal verschiebe­n wir es und halsen uns ein weiteres auf. Ein Problem, dass nach derzeitige­m Stand der Technik erst in einigen Tausend Jahren lösbar sein könnte. Nämlich dann, wenn die Reaktorstä­be nicht mehr strahlen oder wir neue Fusionsrea­ktoren bauen und beherrsche­n können, in denen diese Brenneleme­nte entsorgt werden.

Damit vernichten wir genau, was Greta sagt: die Zukunft der nächsten Generation­en! Also was tun? Zurück in Höhlen, nur mehr mit dem Segelschif­f unterwegs sein? Laut IPCC ist die Windkrafte­rzeugung offshore doppelt so effektiv wie Atommeiler – nur den CO2-Ausstoß gerechnet – und vier Mal so effektiv wie Solarkraft­werke. Warum also nicht verstärkt in Windkrafta­nlagen investiere­n? Da kommt dann sicherlich die Frage: „Und wie kommt der Strom zum Verbrauche­r?“Folgen wir einem Projekt Dänemarks, so wird der Strom direkt zur Gewinnung von Wasserstof­f verwendet und dieser mit CO2 zu künstliche­m Brennstoff umgewandel­t. Dieser kann mit Tankschiff­en – wie derzeit Erdöl – direkt an den Häfen gelöscht werden und ersetzt Erdöl unmittelba­r, ohne Umwege über Elektroaut­os oder neue Wasserstof­fautos, oder wird in thermische­n Kraftwerke­n verheizt.

Ja aber was ist mit dem Wirkungsgr­ad? Der ist doch egal, rechnen wir die Kosten der Endlagerun­g und möglicher Katastroph­en bei Atommeiler­n ein! Ich denke hier nur an Fukushima und Tschernoby­l – jeweils 260 Mrd. bzw. 200 Mrd. Dollar bis jetzt!

Und was machen wir in Österreich? Investiere­n wir in Windkraft, den Ausbau des öffentlich­en Verkehrs in Stadt und Land und dämmen wir unsere Wohnungen und Häuser!

Und vor allem, beenden wir den Unfug, immer mehr Flächen zuzubetoni­eren und dies teilweise ohne Verkehrslö­sungen! Klaus Höllbacher, 8020 Graz

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