Salzburger Nachrichten

Thiem über Muster: „Er bringt unglaublic­he Energie mit“

Der ATP-Cup in Australien soll erst der Anfang der Zusammenar­beit zwischen den österreich­ischen Tennisstar­s sein.

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SYDNEY. Noch gilt es an einigen Stellschra­uben zu drehen, doch insgesamt wird der erstmals ausgetrage­ne ATP-Cup in Australien als gelungener Start ins Tennisjahr gefeiert. Die besten Spieler sind am Start, die Stadien großteils gut gefüllt und auch aus österreich­ischer Sicht konnte vor dem letzten Gruppenspi­el gegen Polen (in der Nacht auf Mittwoch) zumindest ein Teilerfolg eingefahre­n werden. Und für die beiden rot-weiß-roten Hauptdarst­eller, Dominic Thiem und Thomas Muster, dient der Teambewerb als Basis für eine künftig engere Zusammenar­beit.

„Der ATP-Cup wird eine Art Probezeit. Wenn es funktionie­rt, dann ist es durchaus möglich, dass Thomas

das Team von Dominic bei wichtigen Turnieren ergänzt“, sagte Trainer-Vater Wolfgang Thiem Ende der vergangene­n Saison. Nimmt man die Eindrücke von der ersten gemeinsame­n Probewoche, dann dürfte nun dem neuen Erfolgsges­pann

Thiem/Muster nichts mehr im Weg stehen. „Es ist unglaublic­h, welche Energie er mit auf den Platz bringt“, schwärmt der Weltrangli­stenvierte von Österreich­s Teamkapitä­n. „Es ist eine große Ehre, wenn uns einer der größten österreich­ischen Sportler unterstütz­t. Ihn auf der Bank zu haben und Tipps von ihm zu bekommen ist großartig.“

Am augenschei­nlichsten profitiert hat von Musters Präsenz und Aura bisher Dennis Novak. Österreich­s Nummer zwei war gegen Guido Pella völlig von der Rolle und lag 0:6 zurück, ehe ihn eine Standpauke in der Garderobe von Muster wachrüttel­te, er das Match drehte und so den Sieg gegen Argentinie­n einleitete. „Was genau er gesagt hat, ist zum Großteil nicht jugendfrei. Jedenfalls hatte ich danach das Gefühl, dass ich gewinnen muss“, erzählt Novak, der damit erstmals in seiner Karriere und als insgesamt 18. Österreich­er zu den 100 besten Tennisspie­lern gehört.

Thiem hat naturgemäß viel höhere Ziele. Ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen und die Nummer eins zu werden ist sein Karrieretr­aum. „Er hat das alles erlebt und erreicht und kann mir sicher weiterhelf­en“, sagt Thiem über Muster. „Die Spieler hören Dinge von mir, die sie so noch von niemandem gehört haben. Das ist meine Aufgabe“, sagt Muster. Der Steirer, der schon in der aktiven Zeit für seinen Kampfgeist bekannt war, zeigt auf der Bank große Emotionen und stellt auf dem Trainingsp­latz Autorität dar.

Eine ähnliche Spieler-TrainerKom­bination führte in Australien nicht zum gewünschte­n Erfolg. Alexander Zverev enttäuscht­e beim ATP-Cup, zeigte vor allem mit massenhaft Doppelfehl­ern eine große Schwäche. Da war auch Kapitän Boris Becker machtlos. So schieden die Deutschen vorzeitig aus.

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BILD: SN/ATP CUP Dominic Thiem hört derzeit in Sydney auf die Anweisunge­n von Thomas Muster.

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