Salzburger Nachrichten

Vorsicht vor Eisplatten, die von Lkw stürzen

Nach den Feiertagen waren am Dienstag viele Schwerfahr­zeuge mit vereisten Planen unterwegs. Für Verkehrste­ilnehmer eine große Gefahr.

-

SALZBURG. „Es war nicht ungefährli­ch“, berichtete­n am Dienstag in der Früh zahlreiche Autofahrer angesichts „fliegender“Eisplatten und -brocken auf Salzburgs Straßen. Die Eisbrocken stammten von Sattelschl­eppern und Lastwagen und hatten sich von der Oberseite der Planen meist in Kurven oder im Kreuzungsb­ereich gelöst. „Dies ist auch den Kollegen des Unfallkomm­andos aufgefalle­n“, berichtete Polizeispr­echerin Valerie Bachler am Dienstagna­chmittag. Zum Glück seien bislang keine derartigen Unfälle oder Sachschäde­n durch herabfalle­nde Eistrümmer gemeldet worden.

Wie gefährlich solche Eisbrocken sein können, zeigte sich vor einigen Tagen in Tirol: Eine Eisplatte, die sich vom Dach eines Sattelaufl­iegers gelöst hatte, hat auf der Arlberg-Schnellstr­aße im Bereich des Landecker Tunnels die Windschutz­scheibe eines Pkw durchschla­gen. Der 66-jährige Lenker erlitt dabei schwere Kopf- und Gesichtsve­rletzungen. Am Pkw entstand Totalschad­en. Der Lenker des Sattelzugs setzte seine Fahrt ohne anzuhalten fort.

Wenn die Temperatur­en zwischen Tauwetter und Frost wechselten, sei die Gefahr groß, dass sich auf den Planen von Schwerfahr­zeugen während der gesetzlich vorgeschri­ebenen Pausen Eisplatten bildeten, so die ÖAMTC-Juristin Martina Schlegel-Lanz. „Gesetzlich ist ausdrückli­ch vorgeschri­eben, dass jeder Lenker sein Fahrzeug vor Fahrtantri­tt von Eis und Schnee befreien muss. Widrigenfa­lls droht eine Strafe bis zu 5000 Euro – sogar, wenn noch nichts passiert ist“, so die Juristin. Werde jemand verletzt, drohten zusätzlich strafrecht­liche Folgen.

Für einen entstanden­en Schaden hafte der Lkw-Halter bzw. dessen Haftpflich­tversicher­ung. Doch viele Brummifahr­er bemerken derartige Vorfälle gar nicht und fahren einfach weiter. „Daher sollte man trotz Stress versuchen, sich das Kennzeiche­n oder einen auf dem Lkw aufgedruck­ten Firmenname­n zu merken“, rät Schlegel-Lanz. Das gelte natürlich auch, wenn man als Zeuge einen derartigen Vorfall beobachte. Eine Vollkaskov­ersicherun­g decke den Schaden ab, wenn kein Verursache­r ausgemacht werden könne. Fahre man hinter einem Lkw mit Eis auf dem Dach, solle man schon zur eigenen Sicherheit einen großen Abstand einhalten. Es gelte in einer solchen Situation Ruhe zu bewahren.

„Lkw gehört von Eis befreit, sonst drohen bis zu 5000 Euro Strafe.“

Martina Schlegel-Lanz, ÖAMTC

 ?? BILD: SN/ROBERT RATZER ?? Eisbrocken stürzten von einem Lkw in Salzburg-Maxglan. Zum Glück gab es keinen Unfall.
BILD: SN/ROBERT RATZER Eisbrocken stürzten von einem Lkw in Salzburg-Maxglan. Zum Glück gab es keinen Unfall.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria