Brauchtum oder „Brauchdumm“?
Die farbenprächtigen Funkenregen der Feuerwerke am Silvesternachthimmel sind faszinierend. Die Knallkörper, die nur Gestank und Lärm produzieren, sind hingegen etwas für jugendliche Knallköpfe, für die Schall und Rauch Lebensinhalt sind.
Nüchtern betrachtet bleibt nicht viel von der Faszination. Zur dicken Luft, die sich während der winterlichen Heizperiode über die Siedlungen legt, gesellt sich konzentrierter Feinstaub aus schwermetallhaltigen Verbindungen (Kaliumperchlorat, Bariumsulfat, Strontium, Arsen, …), die unsere Lungen direkt belasten oder als zu Boden gesunkene Mineralstoffe über Gras (Heu), Wasser und Pflanzenfresser wieder auf unseren Tellern landen. Auch die ausgebrannten Papphülsen der Raketen, die die Landschaft „düngen“, sind nicht harmlos.
Selbstverständlich enthalten auch sie Reste der chemischen Reaktionsprodukte, die bei der Zündung haften bleiben. Dazu kommen viele, teils schwere Unfälle oder Brandschäden an Häusern. Und die Beseitigung ihres Mülls werden schon andere erledigen. Oder haben Sie schon einen nächtlichen Pyromanen erlebt, der seiner Verantwortung zur Müllbeseitigung nachgekommen ist? Ein Beispiel aus der Stadt: Auf dem Mayburger-Kai beim Igontaweg liegen Glasscherben einer zerfetzten Flasche am Neujahrstag – über einen Umkreis von zehn Metern verteilt! Besonders lustig für Radfahrer, Fußgänger und Hundebesitzer. Der Pyromane „braucht um“den Müll sich nicht zu scheren ist falsch interpretiertes Brauchtum! Das ist „Brauchdumm“! Verbote helfen nur, wenn sie auch kontrolliert werden. Oder noch besser: erst gar nicht in den Geschäften zum Verkauf anbieten! Wolfgang Schruf,