Ursache für tödlichen Absturz ist noch unklar
Bei dem Absturz einer ukrainischen Passagiermaschine starben im Iran 176 Menschen.
Nach dem Absturz einer ukrainischen Passagiermaschine am Mittwoch im Iran mit 176 Toten ist die Ursache für das Unglück unklar. Westliche Geheimdienste haben kanadischen Sicherheitskreisen zufolge keine Hinweise darauf, dass das Passagierflugzeug von einer Rakete abgeschossen wurde. Die Geheimdienste gingen nach einer ersten Einschätzung davon aus, dass die Maschine vom Typ Boeing 737 wegen eines technischen Defekts abgestürzt sei. Es deute darauf hin, dass die Triebwerke überhitzt gewesen seien. Iranische Experten der Luftfahrtbehörde untersuchten indessen die zwei Flugschreiber der Maschine.
Iranischen Medien zufolge stürzte die Maschine des US-Herstellers Boeing kurz nach dem Start in Teheran
auf ein Feld nahe der Stadt Parand ab. Nach Angaben des Außenministeriums in Kiew stammten die Opfer aus sieben Ländern – die meisten aus dem Iran und aus Kanada. 15 Passagiere sollen Kinder gewesen sein. Die Behörden in der Ukraine kündigten an, die Passagierliste
zu veröffentlichen. Laut der Fluggesellschaft Ukraine International Airlines handelte es sich um „eines unserer besten Flugzeuge, mit einer ausgezeichneten, zuverlässigen Mannschaft“, wie Jewgeni Dychne, Präsident des Unternehmens, betonte. Vizepräsident Igor Sosnowski erklärte, die Boeing sei 2016 neu an die Ukrainer ausgeliefert worden. Erst am Montag habe das Flugzeug eine reguläre technische Überprüfung ohne Probleme absolviert.
Der ukrainische Außenminister, Wadym Prystajko, twitterte am Mittwoch, er habe mit seinem iranischen Amtskollegen Mohammed Dschawad Sarif gesprochen. Man habe sich darauf geeinigt, die weiteren Aktionen der Ermittlungsgruppen eng zu koordinieren, „um die
Ursache für den schrecklichen Flugzeugabsturz zu ermitteln“.
Indessen stoppten zahlreiche Fluggesellschaften weltweit vorerst ihre Flüge über dem Iran und Irak. Grund dafür sind allerdings die iranischen Raketenangriffe auf internationale Militärstützpunkte im Irak. Die US-Luftfahrtaufsicht verbot Airlines aus den USA den Überflug über die gesamte Golfregion.
Die Lufthansa strich zunächst einen für Mittwoch geplanten Flug von Frankfurt in die iranische Hauptstadt Teheran. Ab Donnerstag würden die Flüge dorthin wieder aufgenommen, sagte ein Sprecher. Die Airline meidet aber sonst weiterhin den dortigen Luftraum. Die österreichische Tochter AUA sagte bisher einen Flug von Wien nach Erbil im Irak ab.