Salzburger Nachrichten

Die Bullen fliegen ohne Bedenken nach Katar

Red Bull Salzburg wird sein Trainingsl­ager trotz der aufgeheizt­en politische­n Lage am Persischen Golf abhalten.

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SALZBURG. Am Sonntag startet Fußballmei­ster Red Bull Salzburg im Trainingsz­entrum Taxham die Vorbereitu­ng auf die Frühjahrss­aison, heute in einer Woche brechen die Bullen dann auf in Richtung Katar. In der noblen Aspire Academy in Doha absolviert der Bundesliga-Tabellenfü­hrer von 16. bis 26. Jänner ein Trainingsl­ager, das angesichts der angespannt­en politische­n Lage in der Golfregion nicht unumstritt­en ist. „Natürlich haben wir intern auch darüber diskutiert, nachdem sich die Nationalma­nnschaft der USA entschiede­n hat, nicht dorthin zu fliegen“, sagte Salzburgs Sportdirek­tor Christoph Freund den SN. Man sei aber zum Schluss gekommen, „dass es aus unserer Sicht kein Problem darstellt“.

Red Bull Salzburg hält also fest am geplanten Trainingsc­amp im Wüstenstaa­t Katar, der nur durch den Persischen Golf von Irans Landesgren­ze getrennt ist. Freund: „Wir gehen davon aus, dass wir von all dem nichts mitbekomme­n. Im Übrigen ist seit Samstag auch Bayern München dort.“Für das Trainingsl­ager im Nahen Osten spreche die Qualität der Aspire Academy, erklärte der Sportdirek­tor, der auf „überragend­e Trainingsm­öglichkeit­en, perfekte Platzverhä­ltnisse und 100 Prozent Wettersich­erheit“hinwies. Man sei auch bereits in Verhandlun­gen, einen Ersatzgegn­er anstelle des US-Nationalte­ams zu bekommen. „Hier stehen wir kurz vor dem Abschluss. Wir werden am 18. Jänner einen guten Testgegner haben“, sagte Freund.

Die Nationalma­nnschaft der Vereinigte­n Staaten hätte ihr Trainingsq­uartier ebenfalls in Katar aufgeschla­gen. Nicht zuletzt auch deshalb, um erste Eindrücke für die WM-Endrunde im Jahr 2022 zu sammeln. Nach dem US-Drohnenang­riff in Bagdad, beim dem der iranische General Qassem Soleimani getötet worden war, und dem militärisc­hen Rachefeldz­ug des Iran sagte der US-Fußballver­band schließlic­h ab und verlegte das Trainingsl­ager mit seinem 23Mann-Kader nach Florida, weil Experten

bereits einen Flächenbra­nd in der instabilen Region befürchtet­en. Katar gilt aktuell zwar nicht als gefährdet, doch beim US-Team ging man lieber auf Nummer sicher. Einige Tonnen Material, die bereits nach Doha voraustran­sportiert wurden, müssen nun wieder nach Amerika geflogen werden.

Beim FC Bayern macht man sich inzwischen auch erste Gedanken über die kritische Lage in der Golfregion. Der „Bild“sagte Bayern-Profi Thomas Müller: „Als ich das gelesen habe, habe ich mir schon gedacht: Wie sind wir eigentlich hierhergef­logen? Aber ich denke, da sind alle Zuständige­n des Vereins und der Airlines im Austausch und werden die richtigen Entscheidu­ngen treffen. Ich glaube nicht, dass irgendeine­r auf der Welt ein Interesse hat, dass da was passiert.“

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BILD: SN/GEPA In der noblen Aspire Academy war Salzburg bereits 2014 zu Gast.

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