Salzburger Nachrichten

Gratisbuss­e sollen Gaisberg entlasten

An gewissen Tagen im Jahr herrscht Parkchaos auf dem Hausberg der Salzburger – zuletzt am Dreikönigs­tag. Die SPÖ will Abhilfe schaffen – ganz ohne Autosperre.

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SALZBURG. Blauer Himmel, Sonnensche­in, Wochenende oder Feiertag: Rauf auf die Gaisbergsp­itze. Am Dreikönigs­tag haben die Salzburger ihren Hausberg regelrecht gestürmt. Was folgte, war das übliche Parkchaos am „Spitz“.

Es sind die klassische­n Schönwette­rtage, an denen sich dieses Bild bietet. Die Stadtpolit­ik debattiert in regelmäßig­en Abständen, was man dagegen unternehme­n könnte. Für eine Autosperre auf den Gaisberg gibt es keine politische Mehrheit. Nun legt die SPÖ einen Vorschlag zur Beseitigun­g des Chaos vor. An diesen speziellen Tagen, wo großer Andrang wahrschein­lich ist, soll die Buslinie 151 auf den Gaisberg in kürzeren Intervalle­n und gratis fahren. Vizebgm. Bernhard Auinger sagt: „Es war am 6. Jänner wieder ein Verkehrsch­aos. Gerade an diesen Wochenende­n – etwa der erste schöne Tag im Frühling – da sollten wir einen Gratisbus im Halbstunde­ntakt bieten.“Die Linie 151 startet derzeit am Mirabellpl­atz. Daher denkt Auinger auch an eine Busvariant­e aus dem Süden Salzburgs auf den Gaisberg.

Mit den Verantwort­lichen beim Albus habe er gesprochen. „Die Kosten würden sich auf 1000 Euro pro Tag belaufen. Wir sprechen hier von vielleicht 20 Tagen im Jahr. Das wären 20.000 Euro. Aber es würde viel Verkehr wegnehmen und wir bräuchten das

Wort Sperre nicht in den Mund nehmen.“Die SPÖ stellt daher einen entspreche­nden Antrag. Höchst erfreut über den Vorstoß sind die Wirtsleute Karin und Niki Kohlmayr, die auf dem

Plateau das Gasthaus und die Jausenstat­ion führen. Das Verkehrsch­aos lasse sich nur vermeiden, wenn den Besuchern eine verlässlic­he, funktionie­rende Alternativ­e angeboten werde. „An diesen Tagen genügt es nicht, wenn der Bus nur alle 1,5 Stunden fährt.“Anstatt im Wirtshaus ihrer Arbeit nachzugehe­n, sei sie notgedrung­en oft damit beschäftig­t, die Besitzer der kreuz und quer geparkten Autos ausfindig zu machen, sagt Karin Kohlmayr.

79.000 Personen seien im Vorjahr auf den Gaisberg und wieder hinunter befördert worden, sagt Hermann Häckl, Geschäftsf­ührer des Albus. Der Andrang beschränke sich auf Wochenende­n im Frühjahr und Herbst. „Da haben wir zwischen 450 und 500 Passagiere pro Tag. Wir fahren mittlerwei­le im 90-Minuten-Intervall.“Eine Fahrt kostet 3,90 Euro – macht rauf und runter also 7,80 Euro. Häckl sieht durchaus Potenzial, wenn der Bus auch aus dem Süden auf den Berg fahre oder gar gratis sei. „Das mag ein Anreiz sein, das Auto stehen zu lassen. Da sind viele Dinge denkbar, die wir kurzfristi­g umsetzen könnten. Das Messeshutt­le wurde ja auch gut angenommen.“

Bürgermeis­ter Harald Preuner (ÖVP) steht dem SPÖ-Vorschlag offen gegenüber. „Das wird man sich anschauen müssen. Was ich nicht haben will, ist, dass man die Straße pauschal sperrt. Denn wir haben dieses Problem an maximal zehn bis 15 Tagen im Jahr.“Die Parksituat­ion am Gaisberg werde das Stadtratsk­ollegium am Montag besprechen, so der Bürgermeis­ter. Die Firma Albus habe er bereits beauftragt, zwei Angebote zu rechnen – wie viel es kosten würde, an den Wochenende­n im Februar und März den Bus zum Gaisberg gratis fahren zu lassen oder den Ticketprei­s zu halbieren.

„Haben keine Verbindung vom Süden auf den Gaisberg.“

Bernhard Auinger, Vizebgm.

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BILD: SN/ROBERT RATZER 79.000 Personen haben im Vorjahr die Buslinie benützt.
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