Stadträtin: „Das Land muss uns hinausklagen“
Hagenauer wehrt sich gegen den Wunsch des Landes, dass die Elternberatung nach Lehen übersiedelt.
Die Kritik am Plan, dass 160 Landesmitarbeiter ab Februar für fünf Jahre ins ExMercedes-Gebäude in die Lehener Fasaneriestraße übersiedeln sollen, hält an. So fordert auch der Runde Tisch Menschenrechte, dass die Kinder- und Jugendanwaltschaft (KiJa) sowie die Elternberatungsstelle der Stadt, die beide in der Gstättengasse sind, dort bleiben dürfen. Das will auch KiJa-Chefin Andrea HolzDahrenstaedt: Denn bei Beratungen von Jugendlichen könne es „auch um Beschwerden gegen das Jugendamt gehen. Daher muss so eine Anlaufstelle getrennt sein von Verwaltungsstellen“, weil Vertraulichkeit und Anonymität gewährleistet sein müssten.
Schärfere Töne schlagen Stadt und Land untereinander an: Wie aus einem Schreiben der Landesliegenschaften an die Stadt hervorgeht, hofft man auf eine einvernehmliche Auflösung des Mietvertrags für die Gstättengasse – weil dieser Vertrag ja ohnehin nicht mehr gültig sei. Das ärgert Stadträtin Anja Hagenauer (SPÖ) massiv: „Wenn, dann muss uns das Land hinausklagen oder uns in der Altstadt adäquate Räume geben.“Auch LH-Stv. Heinrich Schellhorn (Grüne) hat bereits vor Weihnachten betont, dass er davon ausgehe, dass die hier ein Vetorecht habe.
Hagenauer fordert weiter, dass wenn, dann die Kulturverwaltung des Landes nach Lehen übersiedeln solle. Denn dass deren Mietvertrag in der Franziskanergasse im März endet, ist Auslöser der geplanten Rochade, für die KiJa und Elternberatung Platz machen müssten. Hagenauer: „Anscheinend wird die Kulturabteilung höher bewertet. Aus dem Landesdienst hört man, dass sie nicht nach Lehen passe.“Sie verlangt ein „Machtwort des Landes“. Denn die Rochade sei zudem ein höherer finanzieller Aufwand, so ihre Kritik.
Am Donnerstag wird die Personalvertretung von LH Wilfried Haslauer (ÖVP) über die Details der Übersiedelung informiert.
Stadt
FSG-Personalvertreter Werner Repetschnigg: „Wir erwarten uns, dass Haslauer auf die Bedenken eingeht.“Haslauers Sprecher Christian Pucher sagt, dass für das Übersiedlungsprojekt primär die Landesamtsdirektion zuständig sei und man auf Schiene bleiben wolle: „Es gibt immer Leute, die nicht wollen, dass ihre Dienststelle verlegt wird. Aber man muss sich den Anforderungen der Zeit stellen und sich danach ausrichten.“Das Projekt werde ohnehin behutsam vollzogen: „Nach Lehen geht es nur für fünf Jahre. Dann soll das Landesdienstleistungszentrum beim Bahnhof fertig sein.“Zudem gebe es in der Fasaneriestraße fertige Büros, eine Kantine und genug Parkplätze: „Das ist eine einmalige Chance.“
„Anscheinend wird die Kulturabteilung höher bewertet.“