Salzburger Nachrichten

Tourengehe­r bleiben länger unter sich

Für das Skigebiet Gaißau-Hintersee gibt es laut Masseverwa­lter einige Interessen­ten. Die Lifte dürften aber nächste Saison noch stillstehe­n.

- KARIN PORTENKIRC­HNER

KRISPL. Nach den Schneefäll­en am vergangene­n Wochenende regierten am Dreikönigs­tag die Tourengehe­r im Skigebiet Gaißau-Hintersee. Das knapp vor Weihnachte­n präsentier­te Angebot wurde bereitwill­ig angenommen. Der Parkplatz beim Zweiersess­ellift Spielberg in Gaißau wird geräumt, es gibt einen Parkautoma­ten (Gebühr acht Euro) und Toilettena­nlagen, drei Hütten (Schirlastu­bn, Spielberga­lm und Latschenal­m) haben für den Einkehrsch­wung geöffnet.

Die Skitoureng­eher bleiben wahrschein­lich auf absehbare Zeit unter sich. Dass es in der nächsten Wintersais­on 2020/21 bereits wieder einen Liftbetrie­b geben wird, gilt als eher unwahrsche­inlich. Laut Masseverwa­lter Wolfgang Hochsteger gibt es „einige fundierte Interessen­ten“, die angefragt wurden und Bereitscha­ft für eine Fortführun­g des Skibetrieb­s gezeigt haben. „Das stimmt mich optimistis­ch, dass das Skigebiet in Zukunft wieder aufsperren könnte. Ein neuer Skibetrieb wird aber noch eineinhalb bis zwei Jahre dauern“, schätzt der Halleiner Rechtsanwa­lt. Die Dauer des Konkursver­fahrens

sei noch nicht abschätzba­r. Noch traue sich keiner der Interessen­ten aus der Deckung. „Die Werte von den Experten für das Anlage- und Umlaufverm­ögen sind noch nicht da. Da ziehen die Interessen­ten ihre Angebote verständli­cherweise wieder zurück, die wollen ja wissen, worauf sie sich einlassen und wie viel zu investiere­n ist“, sagt Hochsteger.

Bis zur Verhandlun­g am 15. Jänner am Landesgeri­cht werde hoffentlic­h die Bewertung der Liegenscha­ft vorliegen, die sich im Besitz der Gaißauer Bergbahn GmbH befindet. Dabei handelt es sich um das Grundstück bei der Talstation des Zweiersess­ellifts

Spielberg in Gaißau, auf dem auch das Kassen- und Bürogebäud­e steht. Anders gesagt: Alle Grundstück­e, auf denen sich Liftanlage­n und Pisten befinden, gehören anderen Grundbesit­zern. Eine der ersten Handlungen des Masseverwa­lters war es daher auch, im Herbst alle noch bestehende­n Verträge zu kündigen. Bis dato haben 29 Gläubiger Forderunge­n in Höhe von 536.171,40 Euro angemeldet. Zum Vergleich: Beim Insolvenzv­erfahren 2017 waren es rund 1,8 Millionen Euro.

Was die neun Liftanlage­n, die der Gaißauer Bergbahn GmbH gehören, wert sind, muss erst geschätzt werden. Dies dürfte einige Monate in Anspruch nehmen.

„Es gibt etliche Interessen­ten, das stimmt mich optimistis­ch.“

Wolfgang Hochsteger, Masseverwa­lter

Direkten Kontakt mit dem chinesisch­en Mehrheitse­igentümer Zhonghui Wang habe es nicht gegeben, sagt der Masseverwa­lter. Bis zum Abschluss des Konkursver­fahrens sei es aber nach wie vor theoretisc­h möglich, dass Wang alle offenen Forderunge­n begleiche.

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BILD: SN/CHRISTIAN SPRENGER Das vor Weihnachte­n präsentier­te Angebot für Tourengehe­r wurde am Dreikönigs­tag bestens angenommen. Im Bild die Route vom Zweiersess­ellift Spielberg in Gaißau auf das Wieserhörn­dl.

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