Neuer Bauernchef schlägt seine erste Wahl: „Koa g’mahde Wiesn“
Nach dem Superwahljahr 2019 gibt es heuer „nur“kleinere Urnengänge. Den Anfang machen die Bauern am Sonntag, 16. Februar. Der Wahlkampf beginnt diesen Samstag. In der Landwirtschaftskammer steht ein neuer Präsident auf dem Prüfstand: Rupert Quehenberger, Holzerbauer aus Annaberg, ist seit 13 Monaten im Amt. Der 48-Jährige will mit dem ÖVPBauernbund die satte Mehrheit von 71,7 Prozent weiter ausbauen. Die ÖVP-Bauern haben 21 von 28 Mandaten.
Am Samstagvormittag wird der Bauernbund zur Auftaktkundgebung im Augustiner Bräu in Salzburg-Mülln seine Anhängerschaft mobilisieren und die Kandidatinnen und Kandidaten vorstellen. Direkt hinter Quehenberger stehen etablierte Kräfte auf der Liste: die Vizepräsidenten Georg Wagner aus Dorfbeuern und Elisabeth Hölzl aus Eben. Eine weitere Frau wird für die Zukunft aufgebaut: die neue Landesbäuerin Claudia Entleitner
aus Piesendorf tritt auf Platz vier an. „Unser Ziel muss sein, stärker zu werden“, sagt der Kammerpräsident. Sein erstes Wahlziel sei, möglichst viele Wahlberechtigte zu motivieren, damit sie teilnehmen. 2015 betrug die Wahlbeteiligung 51,1 Prozent. Die eigentlich geplante Reform des Wahlrechts kam für 2020 doch noch nicht zustande. Es bleibt hier also alles beim Alten, sodass zum Beispiel zwar Altbauern und studierende Kinder wählen dürfen, nicht aber Hoferben, die einen zweiten Beruf ausüben.
Eine „g’mahde Wiesn“erwartet Quehenberger nicht. Heikle Themen gibt es auch vor dieser Wahl genug, allen voran die künftigen EU-Förderungen. Die Schere zwischen Einnahmen aus Marktpreisen und Ausgaben für Betriebsmittel gehe auseinander. „Ich will nicht jammern, nur aufzeigen“, sagt der Spitzenkandidat. Die Koalition mit den Grünen unterstützt er. Besonders wichtig seien die geplanten Entlastungen im Sozialbereich. Wird es auch bei der Landwirtschaftskammerwahl einen Kurz-Effekt geben? „Den wünsch ich mir. Wenn es einen gibt, sag ich nicht Nein.“