Die umfassende Pensionsreform fehlt leider im Programm
Es war kurz vor der Nationalratswahl, als die SPÖ zu nächtlicher Stunde dem im Wahlkampftaumel befindlichen Nationalrat ein Wahlzuckerl abtrotzte: Die abschlagsfreie Frühpension bei langer Versicherungsdauer
mit 62 Jahren, auch Hacklerregelung genannt. Diese mag für manch Betroffenen erfreulich sein. Sie ist aber mehrfach ungerecht. Erstens gilt sie nicht für jene, die das Pech hatten, vor einem bestimmten Stichtag die Pension anzutreten. Diese müssen satte Abschläge in Kauf nehmen. Zweitens gilt sie in der Regel nicht für Frauen, da diese selten auf die geforderten Versicherungszeiten kommen (und derzeit noch mit 60 Jahren in Pension gehen können). Drittens wird sie künftige Steuerzahler eine Stange Geld kosten. Und viertens läuft sie dem erklärten Ziel sämtlicher verantwortungsvoller Politiker entgegen, die Menschen länger in Beschäftigung zu halten. Notwendig ist also eine umfassende Pensionsreform, und die neue Regierung hat recht, wenn sie die Hacklerregelung wieder abschafft. Doch leider hat sie es verabsäumt, die notwendige umfassende Pensionsreform in ihr Regierungsprogramm aufzunehmen.