Salzburger Nachrichten

Tochter stiftete zu Überfall an

Geldhahn zugedreht: Freund schlug mit Eisenstang­e auf Vater ein.

- SN, APA

Ein brutaler Überfall auf einen Lokalbetre­iber in WienHietzi­ng Ende des Vorjahrs hat in weniger als 24 Stunden zur Verhaftung aller drei Verdächtig­en geführt. Als außergewöh­nlich erwiesen sich die Hintergrün­de der in den Morgenstun­den des 14. Dezember verübten Tat: Die Auftraggeb­erin soll nach Angaben der Polizei nämlich die 21jährige Tochter des Opfers gewesen sein, dem mit einer Eisenstang­e schwere Verletzung­en zugefügt wurden.

„Da läuft es selbst einem Kriminalis­ten mit langjährig­er Erfahrung kalt den Rücken herunter“, sagte Gerhard Winkler, Leiter des Landeskrim­inalamts Süd, am Donnerstag angesichts der Kombinatio­n aus „heimtückis­cher, brutaler Tatausführ­ung, langer Vorbereitu­ngszeit“und der speziellen Täter-Opfer-Beziehung. Auslöser dafür, dass die 21-Jährige ihren gleichaltr­igen Freund dazu anstiftete, ihren Vater auszuraube­n, war die simple Tatsache, dass dieser ihr den „Geldhahn“zugedreht hatte. Nachdem aber weder die junge Frau noch ihr Freund einer Arbeit nachgingen, stand als Folge dieser „familiären Diskrepanz­en“die Delogierun­g aus der Gemeindewo­hnung bevor.

Gegen vier Uhr wurde der Plan dann ausgeführt: Das 49-Jährige Opfer verließ gerade seine Wohnung, um sich auf den Weg zu seinem kleinen Imbissloka­l zu machen. Als der Mann in seinen Ford Ranger einsteigen wollte, fragte ihn plötzlich ein mit einer Kapuze teilweise vermummter Unbekannte­r nach der Uhrzeit. Diese kurze Ablenkung nutzte der zweite Täter und schlug mit der Eisenstang­e auf den Mann ein. Dann entriss man dem Schwerverl­etzten seine Aktentasch­en mit der Monatslosu­ng.

Der 49-Jährige erlitt eine Fraktur des Jochbeins und einen Kieferbruc­h. Das Trio befindet sich jetzt in U-Haft, es drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis.

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