Traumstart in die Skisaison
Die Tourismuswirtschaft fühlt sich durch die neue Regierung und die erneut zuständige Ministerin Köstinger wertgeschätzt. Nachhaltigkeit und ökologisches Handeln werden immer wichtiger.
Die Buchungen für Weihnachten und Silvester haben die hohen Erwartungen erfüllt. Tourismus-Branchensprecherin Petra Nocker-Schwarzenbacher spricht vom besten Start in eine Wintersaison überhaupt. Die Skigebiete vor allem in Salzburg, Tirol und Vorarlberg seien bestens gebucht. Auch der Jänner sei „voll mit Großereignissen im Skisport“. Zuversichtlich ist sie auch für den weiteren Verlauf der noch bis Ende April laufenden Saison – nicht zuletzt, weil man sich durch die wiederbestellte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger unterstützt fühlt.
Freilich „scheint nicht immer die Sonne“, sagt die oberste Touristikerin des Landes und verweist auf Probleme wie den Fachkräftemangel oder den Wunsch junger Gäste nach „preisgünstigen und hippen Quartieren“. Diese würden weniger Service in Kauf nehmen, legten aber Wert auf eine tolle Einrichtung. Ganz wichtig seien WLAN und ein schnelles Internet. „Wenn das fünf Minuten nicht funktioniert, haben wir die Leute auf der Tacken (Fußmatte).“Der Ausfall eines Boilers sei dagegen kaum ein Problem.
Von der neuen Regierung erwartet die Branche, dass angedachte Konzepte zur Förderung des Tourismus in die Tat umgesetzt werden, etwa längere Abschreibungsmöglichkeiten für die Betriebe oder die Möglichkeit, durch eine Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte mehr Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern ins Land zu holen. Umgekehrt wird im Regierungsprogramm gefordert, den Urlaub
der Österreicher im eigenen Land stärker zu bewerben.
Einen immer höheren Stellenwert nehmen Ökologie und Nachhaltigkeit ein. Hotelgäste stellten gezielt Fragen etwa nach dem Stromverbrauch oder wollten selbst zu dessen Senkung beitragen, sagt Nocker-Schwarzenbacher. „Wir werden täglich daran erinnert, dass die Welt zu retten ist.“Das neue Regierungsprogramm sieht Sonderbudgets „vorrangig für nachhaltigen Tourismus, im Sinne von Klimaund Umweltschutz sowie Digitalisierung“, vor. Die genaue Ausgestaltung soll in den nächsten Monaten stattfinden, heißt es bei der Österreich Werbung. Man finde es „super, dass es Sondermittel geben soll“. Ein eigenes Kapitel wird im Regierungsprogramm dem „Klimawandel und Wintertourismus“gewidmet. So will man sich auf EUEbene für die Einführung von Energieeffizienz-Klassen für Schnee-Erzeugungsanlagen einsetzen. Für den weiteren Ausbau der Beschneiung sollen erneuerbare Energien forciert zum Einsatz kommen. Aus der Seilbahn-Branche heißt es, da sei man in Österreich schon „sehr, sehr weit“. In den Skigebieten würden zu über 90 Prozent erneuerbare Energiequellen, vor allem Wasserkraft, genutzt, betont Spartengeschäftsführer
Erik Wolf (WKO). Jedes Jahr würden 100 bis 150 Mill. Euro investiert, um die Beschneiungssysteme effizienter zu machen. „Ganz schwierig“stuft man bei Herstellern wie Demaclenko dagegen eine Energieeffizienz-Klassifizierung ein. Bei den Motoren würden bereits die effizientesten Technologien eingesetzt, der Beschneiungsvorgang selbst aber sei abhängig von vielen Faktoren, etwa in welcher Höhe die Anlage stehe, welche Außentemperatur herrsche oder die Art der Wasserzufuhr. Da passiere vieles individualisiert. Ziel aber sei es immer, mehr Schnee mit wenig Energie zu machen.