Lange Wartelisten und weniger Plätze in Seniorenheimen als 2014
Bedarf an neuen Heimplätzen nach Regionen
500 neue Plätze. Das sind die Ausbaupläne des Landes Salzburg, um den langen Wartelisten in Seniorenwohnheimen zu begegnen. Im Jahr 2015 hatte man sich für diesen Ausbau zehn Jahre Zeit gegeben. Nun wollte die Salzburger SPÖ per Landtagsanfrage wissen, wie weit der Ausbau schon vorangekommen ist. Als Antwort gab es eine Übersicht für den Bedarf in einzelnen Regionen (siehe Grafik) und den Hinweis, dass für den Ausbau die Gemeinden und die einzelnen Rechtsträger zuständig seien.
Tatsächlich gingen die Seniorenwohnheimplätze im Bundesland seit dem Jahr 2014 zurück. Damals gab es 5240 Plätze, Ende 2018 waren es 5178. Ein Grund ist, dass in der Stadt wegen der Sanierung einiger Seniorenheime derzeit viele Plätze nicht zur Verfügung stehen. Sozialreferent LH-Stv. Henrich Schellhorn (Grüne) betont, dass derzeit neue Plätze geschaffen würden. „Es sind viele Seniorenwohnheime in Bau, etwa in Bischofshofen, Puch, Rauris oder Taxenbach. In Ramingstein entsteht eine Außenstelle des Seniorenwohnheims von Mauterndorf.“
Landtagsabgeordnete Barbara Thöny (SPÖ) gehen die Anstrengungen nicht weit genug. „Die Landesregierung ist nur groß im Ankündigen. Es gibt aber keinen konkreten Plan, wie man die zusätzlichen Plätze schaffen wird.“Stadträtin Anja Hagenauer (SPÖ), die für die städtischen Seniorenwohnheime zuständig ist, ärgert sich darüber, dass das Land die Verantwortung auf die Kommunen abwälze. „Man kann nicht einfach die Augen verschließen und hoffen, dass andere etwas tun. Das Land ist sehr wohl für die Schaffung neuer Plätze verantwortlich.“
Hagenauer fordert das Land auf, auch selbst Seniorenwohnheime zu bauen. „Andere Bundesländer machen das auch. “
Schellhorn weist das zurück. „Ich werde den Teufel tun und Landesheime bauen. Die Gemeinden wollen das Vergaberecht für die Plätze selbst haben. Das war auch jahrzehntelang die Linie der SPÖ.“
Das Land mache die Bedarfsplanung. Wo Bedarf gesehen werde, spreche man auch mit den Bürgermeistern. Er sei überzeugt davon, dass das Ziel der 500 Plätze bis 2025 erreicht werde. „Nur die Stadt Salzburg tut zu wenig. Ohne private Träger wären die aufgeschmissen.“
Am größten ist der Bedarf laut Einschätzung des Landes im Oberen Salzach-Pongau mit 95 neuen Plätzen, das Seenland benötigt demnach 72 neue Plätze, die Umlandgemeinden 65, der Ennspongau 63, der Oberpinzgau 52 und der nördliche Flachgau 50 neue Plätze.
„Ich werde den Teufel tun und eigene Heime bauen.“