Mit voller Frauenpower
allem die singenden Drachenkinder, dass all das auch 30 Jahre nach der Uraufführung das kleine und auch das erwachsene Publikum begeistert. Auch Eltern und Großeltern haben ihren Spaß, speziell an den absurden Szenen mit dem Räuberduo, für die sich Blaikner von Großmeistern des absurden Theaters hat anregen lassen: Typen wie Klops und Quargel könnten sich auch Samuel Beckett oder Eugène Ionesco ausgedacht haben.
Seit der Uraufführung setzt das Musical ganz besonders auf Frauenpower: Karoline ist mutiger und auch einfallsreicher als der ein wenig ängstliche Kamenbert, schließlich liest sie Bücher und hockt nicht nur vor dem Fernseher. In der aktuellen Aufführung sind die Drachenkinder drei Drachentöchter und auch einer der Räuber wird von einer Frau gespielt: Die Szene ist weiblich dominiert. Es sind Studierende der Schauspielschule, die in diesem „Ritter Kamenbert“auf der Bühne stehen, Spiel, Gesang und Tanz wird von ihnen gefordert, bereits ein Probenbesuch hat gezeigt, mit wie viel Können, Begeisterung und Freude sie bei der Sache sind. Von ihnen wird auch gute Kondition erwartet:
Schließlich sind bis Saisonende mehr als 50 Vorstellungen zu absolvieren. Es ist die fünfte Inszenierung des Erfolgsstücks am Schauspielhaus, das bei der Uraufführung noch Elisabethbühne geheißen hat. Rund 100.000 Menschen haben das Stück allein in Salzburg gesehen, weltweit war es wohl eine Million, hat Peter Blaikner nachgerechnet.
Dass die Neuinszenierung die Erfolgsgeschichte fortschreiben wird, steht außer Zweifel, schon vor der Premiere sind viele Vorstellungen ausverkauft. Wer vor 30 Jahren selbst mit Kamenbert und Karoline mitgefiebert hat, geht jetzt mit den eigenen Kindern hin. Nur Sieger also rund um den Käseritter? Dem Theaterbesuch wird die Attacke auf die familiäre Musikauswahl folgen: Da wird aus dem CDPlayer immer wieder „Schubidubidu“dröhnen. Begeisterung kann auch anstrengend sein.
Musical: