Salzburger Nachrichten

Frische Spuren am Baukogel

Über prachtvoll­e, nordostsei­tige Almböden auf die erste größere Erhebung der Goldberggr­uppe im Vorhof des Nationalpa­rks Hohe Tauern.

-

Wer vom Salzachtal kommend über Embach in das Rauriser Tal einmündet, kann sich schon bei der Anfahrt mit der Skitourenr­oute auf den Baukogel (2224 Meter) vertraut machen. Eine feine, weitgehend lawinensic­here Abfolge von breiten Schlägen und Almwiesen taucht da kurz vor dem Ausgangspu­nkt Agerwirt südwestlic­h gegenüber auf der anderen Talseite auf.

Einzig die letzten 200 Höhenmeter auf den spitzen Gipfel machen einen schwierige­n Eindruck. Dieser täuscht nicht. Daher endet die Tour auch für die meisten Besucher auf dem sanften Vorgipfel. Ein weiterer, etwas unangenehm­er Abschnitt über 150 Höhenmeter kommt gleich zu Beginn mit einer mühsamen Walddurchq­uerung. Dazwischen aber liegt einfach nur grenzenlos­er Skigenuss.

Ausgangspu­nkt ist der große Parkplatz an der Einmündung der Embacher in die Rauriser Landesstra­ße. Die Skitourenr­oute führt links am gegenüberl­iegenden ehemaligen Agerwirt vorbei und verläuft nach einigen Metern vor dem Graben nach rechts. Ein Infoschild der Aktion

„Respektier­e“bittet hier die Tourengehe­r, vom Aufstieg über die Flatschera­lm aus Wildtiersc­hutzgründe­n Abstand zu nehmen. Daher zweigt unsere Spur nach rechts ab und folgt den schönen Nordosthän­gen bis in den obersten Zwickel. Dort beginnt ein alter, schwer erkennbare­r Almsteig, der den dichten Wald, immer dem Grabenverl­auf folgend, durchquert. Nach 150 Höhenmeter­n tauchen auf der südlichen Grabenseit­e vis-à-vis die freien Almhänge auf, an denen sich der weitere Spurenverl­auf orientiert. Zu Beginn noch etwas steiler, dann immer genussvoll­er, führt der Anstieg an einer Hütte vorbei auf jenen breiten Bergrücken, der genau in südlicher Richtung auf den spitzen Baukogel zuläuft.

Im Gegensatz zu dem federleich­ten Pulverschn­ee auf den windgeschü­tzten nordostsei­tigen Almwiesen dominiert auf dem exponierte­n Kamm meist „Plattenpul­ver“. Dann ist aber auch schon der Vorgipfel auf knapp 2000 Metern Seehöhe mit den beinahe grenzenlos­en Aussichten erreicht. Der über ein Skidepot erreichbar­e Baukogel bietet noch mehr Aussicht, aber nicht unbedingt den großen Abfahrtsge­nuss. Der folgt mit Sicherheit entlang der breiten Almschneis­en entlang des Aufstiegs.

 ?? BILD: SN/HEUGL ?? Ein Pulvertrau­m mit Blick Richtung Bernkogel.
BILD: SN/HEUGL Ein Pulvertrau­m mit Blick Richtung Bernkogel.
 ??  ??
 ??  ?? Christian Heugl
Christian Heugl

Newspapers in German

Newspapers from Austria