Kaviar und Rote-Rüben-Eis sollen nachhaltig schmecken
Rund 50 Anhänger der Slow-Food-Bewegung haben sich im neuen Salzburger Convivium zusammengeschlossen.
Ganz im Sinn des Ordensgründers stehe er als Benediktiner für den bewussten Genuss von gutem Essen – zum Auftakttreffen von Slow Food Salzburg sei er aber „auch aus Eigeninteresse“nach Golling gekommen, sagt Erzabt Korbinian Birnbacher. Kulinarikjournalistin Ilse Fischer und PR-Expertin Alex Picker – sie sind die Slow-FoodSalzburg-Präsidentinnen – haben viel vor: Ab Mai soll es zweimonatige Stammtische geben, ein Magazin ist geplant und am 10. März wird es einen Kochevent mit Vizepräsident Andreas Döllerer geben. Der Vierhaubenkoch kredenzte den neuen Slow-FoodFreunden am Donnerstagabend Bodenständiges wie Tauernroggenbrot mit Butter und Schnittlauch, Schweinskopfkompott mit Spinat und Ei und Rote-RübenEis. Unter den Mitgliedern der ersten Stunde war auch FestspielProtokollchefin Suzanne Harf: „Ich koche selbst sehr gerne und das am liebsten mit regionalen
Zutaten.“Die Gespräche kreisten – naturgemäß – ums Essen. Über die Vorzüge von Schneckenleber und Insekten tauschten sich „Wirtshausführer“-Herausgeber Elisabeth und Klaus Egle mit Koch Stefan Buhk vom Hotel Der Sonnberg aus. Buhk revanchierte sich mit der Empfehlung, heimischen Enziansirup „mit einem guten Gin“zu mischen. „Slow Food ist genau die Philosophie, die wir in unserem Restaurant leben. Daher war klar, dass wir Mitglied werden“, meinte Vierhaubenkoch Vitus Winkler. Das galt auch für Fischzüchter Walter Grüll. Er wartet immerhin 16 Jahre, bis seine Störe erstmals Kaviar geben – eine Kostprobe hatte er mit. Und weil Slow Food für Genuss mit allen Sinnen steht, spielte Siemens-Salzburg-Chef Wolfgang Schneider buchstäblich den „Entertainer“. Denn er griff kurz entschlossen in die Pianino-Tasten und gab Scott Joplins Ragtime-Hit zum Besten. Dafür gab’s Applaus.