So viel Lebensmittel wie noch nie exportiert
Nahrungsmittel im Wert von 12,3 Milliarden Euro hat Österreich im Vorjahr exportiert. Das ist ein Plus von 6,5 Prozent und der höchste Wert, der je erreicht wurde. Dennoch besteht im Agrar- und Lebensmittelbereich nach wie vor ein Außenhandelsdefizit von rund 400 Mill. Euro. Die Importe nach Österreich stiegen im selben Zeitraum um 4,6 Prozent auf 12,7 Mrd. Euro. 1995 allerdings – im Jahr des EU-Beitritts – hat das agrarische Außenhandelsdefizit (umgerechnet) noch mehr als eine Milliarde Euro ausgemacht.
Wichtigster Abnehmer der Lebensmittelund Agrarausfuhren ist Deutschland. Der große Nachbar nahm den Österreichern im Vorjahr mehr als ein Drittel (36 Prozent, 4,4 Mrd. Euro) all dieser Exporte ab. Dahinter folgten beim Export Italien (1,2 Mrd. Euro) und die USA (1,1 Mrd. Euro). „Die Konsumenten in den Exportländern schätzen die Qualität und die Sicherheit der österreichischen Lebensmittel“, betonte Michael Blass, Chef der Agrarmarkt Austria (AMA), bei der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin.
Exportlokomotive sind alkoholfreie Getränke, was vor allem am Energydrink Red Bull liegt. Getränke machten 2,4 Mrd. Euro der Ausfuhren aus. Dahinter folgten Tierfutter (656 Mill. Euro), Käse (650 Mill. Euro) und feine Backwaren (626 Mill. Euro).
Herausforderungen für die Lebensmittelbranche gebe es. Immer wieder würden Exporteure mit unfairen Handelspraktiken konfrontiert, auf die es intelligent und mit Verve zu reagieren gelte, so Blass. Er erwartet weitere Zuwächse.