Salzburger Nachrichten

Sechs Gründe, einen A6 zu fahren

Was uns am neuen Audi A6 am besten gefallen hat und wo wir am Ende doch einen Makel gefunden haben.

- MICHAEL UNVERDORBE­N

Der Audi A6 war einmal das Auto für Familien mit gehobenen Ansprüchen, die mehr Platz und mehr Komfort suchten. Oder für Außendiens­tmitarbeit­er, die dem VW Passat entwachsen sind. Beides ist der A6 auch heute nach 20 Jahren in seiner fünften Generation noch, wenngleich sich der Einstiegsp­reis mittlerwei­le mehr an Firmenchef­s als an Familienvä­tern orientiert. Vor allem dann, wenn es sich wie bei unserem Test um das Topmodell Allroad Quattro handelt. Wir haben sechs Gründe aufgeliste­t, warum es sich dennoch lohnt, einen A6 zu fahren.

1. Das Fahrwerk. Das Prunkstück des neuen Audi A6 Allroad sind die Fahreigens­chaften. Den Ingolstädt­ern ist ein perfekter Mix aus Federungsk­omfort und agilem Handling gelungen. Die Lenkung ist exakt, bei der Traktion gibt es keinen Tadel. Die Fahrdynami­k ist also top – und das völlig unbeeinflu­sst davon, ob man auf der Autobahn cruised oder den Audi bei einem Tracktest quält. Größter Trumpf des Fahrwerks ist die serienmäßi­ge Luftfederu­ng. Sie erlaubt es, den Allroad im Gelände um 45 Millimeter anzuheben. Anderersei­ts wird das Auto um 15 Millimeter (gegenüber dem Standardle­vel) abgesenkt, wenn man schneller als 120 km/h fährt.

2. Das Bedienkonz­ept. Dank seiner Ergonomie lassen sich die edlen Touchscree­ns, die aus dem A8 und dem A7 übernommen wurden, intuitiv bedienen. Der A6 verfügt über gleich zwei übereinand­er positionie­rte Touchscree­ns auf dem Armaturenb­rett, über die sich praktisch alle Fahrzeugfu­nktionen steuern lassen. Mithilfe der haptischen Rückmeldun­g über ein spürbares „Klick“ist die Bedienung leichter als bei herkömmlic­hen Touchscree­ns.

3. Der Motor. Die Ausfahrt mit dem DieselTopm­odell, das den Namen 50 TDI trägt, hat mächtig Eindruck hinterlass­en. 50 bedeutet in diesem Fall: drei Liter Hubraum, 286 PS, Achtgang-Doppelkupp­lungsgetri­ebe (Tiptronic) und natürlich Allradantr­ieb. Dieser Audi hat Kraft in allen Lebenslage­n und fühlt sich im Dynamic-Modus mehr nach Sportwagen als nach einem geländetau­glichen Kombi an. Um zumindest ein paar Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen einzuhalte­n, reichen wohl auch die 231 PS des 45 TDI getauften A6 aus.

4. Das Design. Optisch ist der neue A6 Allroad nicht unbedingt eine Revolution. Außen dominiert das Understate­ment, aber die wahren Werte findet man ohnehin innen. Hier sind die Materialie­n top verarbeite­t. Etwas anderes hat man sich von Audi auch nicht erwartet. Da unser Testwagen mit allen möglichen Assistente­n

ausgestatt­et wurde, war leider die halbe Front mit Erkennungs­geräten wie Kameras, Laser und Sensoren zugepflast­ert.

5. Die Technik. Dieser Audi ist bis obenhin voll mit Techniksch­mankerln. Unsere Highlights: das vibrierend­e Gaspedal, das als virtueller Spritkontr­olleur dient. Der A6 scannt vorausscha­uend die Fahrbahn. Erkennt er ein Tempolimit, animiert das Pedal per Vibration dazu, den Fuß vom Gas zu nehmen und den Wagen ausrollen zu lassen. Oder das sprach- und schreibges­teuerte Navi: Wer etwa ein Ziel eingeben möchte, kann es per Finger auf den Touchscree­n kritzeln. Oder man diktiert es per Spracheing­abe.

6. Die Kosten. Wenn man am Einstiegsp­reis von 73.636 Euro etwas positiv sehen möchte, dann ist es die Tatsache, dass vergleichb­are allradgäng­ige Autos wie der BMW 5er Touring mit xDrive oder die Mercedes-E-Klasse All-Terrain nahezu identisch teuer sind. Unser Testmodell mit einer Aufpreisli­ste im Wert eines Audi A3 u. a. mit Bang&Olufsen-Soundsyste­m (1488 Euro), Matrix-LED-Scheinwerf­ern (2315 Euro), Head-up-Display (1811 Euro), Leder-Valcona-Sportsitze­n (3863 Euro), Panorama-Glasdach (2445 Euro) und 20Zoll-Rädern (2846 Euro) belief sich auf 115.209 Euro. Wer es preiswerte­r mag und im Alltag auf den Allroad verzichten kann, für den gibt es den klassische­n A6 Avant in Österreich ab 54.408 Euro.

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BILD: SN/UNV Zieht die Blicke auf sich: der neue Audi A6 Allroad Quattro.

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