Sechs Gründe, einen A6 zu fahren
Was uns am neuen Audi A6 am besten gefallen hat und wo wir am Ende doch einen Makel gefunden haben.
Der Audi A6 war einmal das Auto für Familien mit gehobenen Ansprüchen, die mehr Platz und mehr Komfort suchten. Oder für Außendienstmitarbeiter, die dem VW Passat entwachsen sind. Beides ist der A6 auch heute nach 20 Jahren in seiner fünften Generation noch, wenngleich sich der Einstiegspreis mittlerweile mehr an Firmenchefs als an Familienvätern orientiert. Vor allem dann, wenn es sich wie bei unserem Test um das Topmodell Allroad Quattro handelt. Wir haben sechs Gründe aufgelistet, warum es sich dennoch lohnt, einen A6 zu fahren.
1. Das Fahrwerk. Das Prunkstück des neuen Audi A6 Allroad sind die Fahreigenschaften. Den Ingolstädtern ist ein perfekter Mix aus Federungskomfort und agilem Handling gelungen. Die Lenkung ist exakt, bei der Traktion gibt es keinen Tadel. Die Fahrdynamik ist also top – und das völlig unbeeinflusst davon, ob man auf der Autobahn cruised oder den Audi bei einem Tracktest quält. Größter Trumpf des Fahrwerks ist die serienmäßige Luftfederung. Sie erlaubt es, den Allroad im Gelände um 45 Millimeter anzuheben. Andererseits wird das Auto um 15 Millimeter (gegenüber dem Standardlevel) abgesenkt, wenn man schneller als 120 km/h fährt.
2. Das Bedienkonzept. Dank seiner Ergonomie lassen sich die edlen Touchscreens, die aus dem A8 und dem A7 übernommen wurden, intuitiv bedienen. Der A6 verfügt über gleich zwei übereinander positionierte Touchscreens auf dem Armaturenbrett, über die sich praktisch alle Fahrzeugfunktionen steuern lassen. Mithilfe der haptischen Rückmeldung über ein spürbares „Klick“ist die Bedienung leichter als bei herkömmlichen Touchscreens.
3. Der Motor. Die Ausfahrt mit dem DieselTopmodell, das den Namen 50 TDI trägt, hat mächtig Eindruck hinterlassen. 50 bedeutet in diesem Fall: drei Liter Hubraum, 286 PS, Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe (Tiptronic) und natürlich Allradantrieb. Dieser Audi hat Kraft in allen Lebenslagen und fühlt sich im Dynamic-Modus mehr nach Sportwagen als nach einem geländetauglichen Kombi an. Um zumindest ein paar Geschwindigkeitsbeschränkungen einzuhalten, reichen wohl auch die 231 PS des 45 TDI getauften A6 aus.
4. Das Design. Optisch ist der neue A6 Allroad nicht unbedingt eine Revolution. Außen dominiert das Understatement, aber die wahren Werte findet man ohnehin innen. Hier sind die Materialien top verarbeitet. Etwas anderes hat man sich von Audi auch nicht erwartet. Da unser Testwagen mit allen möglichen Assistenten
ausgestattet wurde, war leider die halbe Front mit Erkennungsgeräten wie Kameras, Laser und Sensoren zugepflastert.
5. Die Technik. Dieser Audi ist bis obenhin voll mit Technikschmankerln. Unsere Highlights: das vibrierende Gaspedal, das als virtueller Spritkontrolleur dient. Der A6 scannt vorausschauend die Fahrbahn. Erkennt er ein Tempolimit, animiert das Pedal per Vibration dazu, den Fuß vom Gas zu nehmen und den Wagen ausrollen zu lassen. Oder das sprach- und schreibgesteuerte Navi: Wer etwa ein Ziel eingeben möchte, kann es per Finger auf den Touchscreen kritzeln. Oder man diktiert es per Spracheingabe.
6. Die Kosten. Wenn man am Einstiegspreis von 73.636 Euro etwas positiv sehen möchte, dann ist es die Tatsache, dass vergleichbare allradgängige Autos wie der BMW 5er Touring mit xDrive oder die Mercedes-E-Klasse All-Terrain nahezu identisch teuer sind. Unser Testmodell mit einer Aufpreisliste im Wert eines Audi A3 u. a. mit Bang&Olufsen-Soundsystem (1488 Euro), Matrix-LED-Scheinwerfern (2315 Euro), Head-up-Display (1811 Euro), Leder-Valcona-Sportsitzen (3863 Euro), Panorama-Glasdach (2445 Euro) und 20Zoll-Rädern (2846 Euro) belief sich auf 115.209 Euro. Wer es preiswerter mag und im Alltag auf den Allroad verzichten kann, für den gibt es den klassischen A6 Avant in Österreich ab 54.408 Euro.