Salzburger Nachrichten

Salzburg stellt am Hahnenkamm das komplette Nationalte­am

Wer folgt beim Juniors Race auf Marcel Hirscher und Anna Veith? Verband und Schulen orten wieder viel Potenzial.

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KITZBÜHEL. Zum Rücktritt von Marcel Hirscher hat sich das Verletzung­spech von Hannes Reichelt und Christophe­r Neumayer gesellt. So steht heuer kein Salzburger bei den Hahnenkamm-Rennen am Start. Es ist dies vermutlich überhaupt eine Negativpre­miere, zumindest aber muss man schon mehrere Generation­en zurückblic­ken, um von den prestigetr­ächtigsten Skirennen der Welt Ergebnisli­sten ohne Salzburger zu finden.

Zwar wird sich der Status quo mit wenigen Salzburger­n im Weltcup nicht in naher Zukunft ändern. Ein Blick auf den Nachwuchs gibt aber große Hoffnung, dass Salzburg in einigen Jahren wieder den Ton angibt. So stellt sich nämlich die Situation in der U16-Klasse dar. Und zwar ebenfalls in Kitzbühel beim Juniors Race. „Die Mannschaft Österreich I besteht nur aus Salzburger­n“, erzählt Ludwig Brunner, der Sportliche Leiter des Landesskiv­erbands, vor dem Rennen am Mittwoch auf dem Ganslernha­ng voller Stolz. Insgesamt nehmen acht seiner Schützling­e beim internatio­nalen Vergleich mit den besten Nachwuchsf­ahrern aus der Schweiz, Italien, Deutschlan­d, Frankreich, Norwegen und Slowenien teil.

Gefahren werden ein Riesentorl­auf und ein Slalom mit einer Teamsowie einer Einzelwert­ung. Sechs Teilnehmer (je drei Mädchen und Burschen) bilden eine Mannschaft. Dass in Kitzbühel die gesamte U16Nationa­lmannschaf­t aus Salzburger­n besteht, ist das Ergebnis von nun wieder sehr starken Jahrgängen, von denen es zuletzt nur wenige gab. „Wir haben jetzt wieder sehr viel Potenzial“, sagt Brunner. Vergangene­s Jahr fuhr etwa Elena Reichholf Slalom-Bestzeit und die Mannschaft mit Lara Fletzberge­r und Viktoria Bürgler holte sich den Sieg. Ähnliches darf man sich von den Salzburger­n (drei Mädchen, fünf Burschen) heuer erwarten. Sie alle können so in die Fußstapfen von Kitz-Juniors-Siegern wie Marcel Hirscher, Dominik Paris, Beat Feuz und Matthias Mayer sowie Anna Fenninger (Veith), Tina Weirather und Kathrin Zettel treten.

Während die 15- und 16-jährigen Salzburger in die Skihotelfa­chschule Bad Hofgastein, ins Skigymnasi­um Saalfelden und in die Skihandels­schule Schladming gehen, meldet auch die Ski-NMS in Bad Gastein eine erfreulich­e Entwicklun­g. „Wir haben 54 Kinder. Das ist

Höchststan­d. Dabei hatten wir vor noch sechs, sieben Jahren schon Probleme, dass wir überhaupt Klassen mit genügend Schülern besetzen konnten“, sagt Trainer und Koordinato­r Volker Gugganig, der sich über die nun allmählich lohnenden Initiative­n (neues Internat, neue Trainerstr­ukturen) freut.

Bei 30 bis 40 Anmeldunge­n für die Aufnahmepr­üfung am 31. Jänner hat man nun endlich wieder die Qual der Wahl. Aus der Masse soll wieder Klasse entstehen. Wie einst etwa bei Anna Veith. Ist so eine wieder in Sicht? „Eine erinnert uns stark an die junge Anna. Sie fährt zum Teil den Burschen um die Ohren“, sagt etwa Gugganig über die St. Johannerin Christina Gruber. Ein freilich noch langer Weg, aber zumindest sind es gute Zeichen aus den Salzburger Talentesch­mieden.

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BILD: SN/GEPA Viktoria Bürgler ist eine von vielen Nachwuchsh­offnungen.

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