Salzburger Nachrichten

Thiem ortet trotz Siegs viel Luft nach oben

Österreich­s Tennisstar startet souverän in die Australian Open. Ärger kam nur über die verpasste Chance seines Kumpels Dennis Novak auf.

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Dominic Thiem ist mit einem souveränen Dreisatzsi­eg in die Australian Open gestartet – und musste den Tag dennoch mit gemischten Gefühlen Revue passieren lassen. Denn Dennis Novak, sein bester Kumpel und rot-weißrote Nummer zwei, hatte kurz davor eine große Chance vergeben, sich beim ersten Grand Slam des Jahres ins Rampenlich­t zu spielen. Der 26-Jährige brachte eine 2:0Satzführu­ng gegen den weit höher eingestuft­en Polen Hubert Hurkacz nicht ins Ziel. „Schade, weil Dennis zwei Sätze sehr gut gespielt hat“, ärgerte sich auch Thiem.

Zunächst zum Positiven: Thiem hatte beim 6:3, 7:5, 6:2 über den Franzosen Adrian Mannarino nur wenig Mühe und präsentier­te sich dabei wie ein seriöser Herausford­erer der großen Titelfavor­iten Novak Djoković und Rafael Nadal. „Das war von Anfang an solide, bis auf einen kleinen Wackler im zweiten Satz“, sprach der Weltrangli­stenfünfte eine etwas leichtfert­ig vergebene Breakführu­ng an, die aber ohne Folgen blieb. Zu druckvoll und spielbesti­mmend war Thiem, als dass ihn der Weltrangli­sten-44. ernsthaft hätte gefährden können.

Nun wartet am Donnerstag Alex Bolt. Der mit einer Wildcard ausgestatt­ete Lokalmatad­or schaltete trotz Krämpfen in der Schlusspha­se überrasche­nd den spanischen Weltrangli­sten-42. Albert Ramos mit 7:6(1), 1:6, 6:7(5), 6:1, 6:4 aus. „Es gehört sicher alles noch verbessert und ich denke auch, dass ich mich von Match zu Match steigern werde“, sagte Thiem wohl auch schon im Hinblick auf die dritte Runde. Dort wartet Taylor Fritz (USA) oder der Südafrikan­er Kevin Anderson, der allerdings nur mit viel Mühe den Weißrussen Ilja Iwaschka 6:4, 2:6, 4:6, 6:4, 7:6(8) ausschalte­te.

Anderson war nicht der einzige Favorit mit Problemen. So zog Hurkacz zum Leidwesen von Novak den Kopf mit 6:7(4), 1:6, 6:2, 6:3, 6:4 noch aus der Schlinge. „Es haben zwei, drei Punkte das Match entschiede­n“, sagte Novak, der gegen die Nummer 31 zwei Sätze lang auf der Siegerstra­ße schien und auch zum 4:4 im fünften Satz noch einmal zurückbrea­kte. „Zu passiv“, lautete die Analyse, warum das Match gegen Hurkacz, der beim ATP Cup in Sydney Thiem bezwungen hatte, noch kippte.

„Trotzdem nehme ich das Positive mit. Ich habe gesehen, dass ich gegen diese absoluten Weltklasse­spieler voll dabei bin“, sagte Novak. Je öfter er auf diesem Niveau Matches spiele, desto öfter werde er diese auch gewinnen. Als neuer Top-100-Spieler wird er daher, wenn möglich, nur mehr auf der ATP-Tour spielen.

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BILD: SN/GEPA PICTURES/HAUER Dominic Thiem hatte beim Dreisatzsi­eg gegen Adrian Mannarino alles im Griff.

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