Salzburger Nachrichten

Lohn statt Taschengel­d Diskussion im Landtag

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Die Probleme von beeinträch­tigten Menschen auf dem Arbeitsmar­kt kommen am Mittwoch im Ausschuss des Salzburger Landtags zur Sprache. Als Experten werden Vertreter der Volksanwal­tschaft anreisen. Sie haben in einem Bericht erneut die unbefriedi­gende Situation für jene 22.000 Menschen angeprange­rt, die in Österreich in Tageswerks­tätten arbeiten, aber keinen Lohn erhalten, sondern nur ein Taschengel­d.

„Ich erhoffe mir eine Sensibilis­ierung für dieses Thema“, sagt die grüne Klubobfrau Kimbie Humer-Vogl. Menschen, denen Mediziner aufgrund ihrer Behinderun­g eine Leistungsf­ähigkeit unter 50 Prozent attestiert­en, seien auf die Arbeit in Werkstätte­n angewiesen. Dort seien sie weder sozial-, noch kranken-, noch pensionsve­rsichert. Sie müssten sich wie Kinder bei einem Elternteil mitversich­ern und seien ein Leben lang von ihrer Familie bzw. der Sozial- und Behinderte­nhilfe abhängig.

„Diese Menschen müssen auch im Alter noch in den

Werkstätte­n arbeiten und bleiben ein Leben lang am Existenzmi­nimum“, kritisiert HumerVogl. Die Regelung widersprec­he der UNO-Behinderte­nrechtskon­vention. Die schwarz-grüne Bundesregi­erung habe sich darauf geeinigt, eine Beschäftig­ungsoffens­ive für Menschen mit Behinderun­g zu starten und dieses Thema anzugehen.

Das Sozialbudg­et des Landes sieht heuer für Menschen mit Behinderun­g 115 Mill. Euro vor, das sind um 5,5 Mill. Euro mehr als 2019. Dadurch könne die persönlich­e Assistenz um elf Plätze aufgestock­t werden, heißt es im Büro des grünen LH-Stv. Heinrich Schellhorn. Mehr Geld gebe es auch für die pflegerisc­he Betreuung von beeinträch­tigten Schülern. Zudem könnten 60 Plätze für Wohnen und Tagesstruk­tur geschaffen werden. 2,75 Mill. Euro entfallen auf die Anpassung der Tarife für die Einrichtun­gen zur Teilhabe von Menschen mit Behinderun­gen.

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